Samstag, 28. Februar 2009

WE135II: Ein Tag, an dem man am Sinn des Groundhoppings per Rad zweifelt... aber immerhin ein packendes Landesklassespiel erlebt

Blau-Weiß Zorbau 2:2 Rot-Weiß Weißenfels
Samstag, 28. Februar 2009 - Anstoßzeit 14.00
Landesklasse (8. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:2 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0
Tore: 1-0 48. (Elfmeter, ?), 1-1 72. (?), 2-1 85. (?), 2-2 90. (Elfmeter, ?)
Verwarnungen: 3-4
Platzverweise: 2 der 3 Verwarnungen für Zorbau waren für ein und denselben Spieler, der in der 63. daraufhin vom Feld flog (wiederholtes Foulspiel)
Stadion: Sportplatz Zorbau (Kap. 1.000, davon 70 Sitzplätze)
Zuschauer: 90 (10 Gästefans)
Spielqualität: 6,5/10 (Ordentliche Leistung)
Wir brachen gegen 10.30 auf, da wir eigentlich ein Spiel zwischen Dehlitz II und Reichardtswerben II sehen wollten, doch schon nach 1,5km trat der erste Defekt auf. Wir tauschten dann mein Tourenrad zuhause gegen das Rad meiner Mutter aus, das erwartungsgemäß das einzige Rad sein sollte, das an diesem Tag keinen Ärger bereitete. Aber was will man auch bei einem Tourenrad von Diamant erwarten? Made in Chemnitz! Da kann ja eigentlich nur Scheiße bei rauskommen...
Wir fuhren gleich nach Zorbau weiter, was insofern gut war, weil das Spiel in Dehlitz ausfiel - schon lächerlich, wie sich solche mickrigen Vereine wie SV Dehlitz um ihren Acker sorgen, sodass bei Regen nur ein Spiel, also das der 1. Mannschaft (Dehlitz verlor 1:4 gegen Großgrimma II laut fussball.de), stattfindet.
Dort in Zorbau angekommen machte ich erst einmal ein paar Fotos der schönen, kleinen Dorfkirche. Dann ging es zum Platz weiter. Noch ein paar Minuten sahen wir die 2. Mannschaft auf dem Kunstrasennebenplatz gegen Burgwerben kicken (4:1 Sieg), dann konnten wir erfreut feststellen, dass die 1. Mannschaft doch auf dem Hauptplatz spielen sollte. Der Hauptplatz kann aufgrund seiner kleinen Tribüne zu den Stadien - also nicht zu den Sportplätzen, da diese ausbautenlose Sportanlagen mit maximal einer Reihe Bänke oder Stufen bezeichnen - gezählt werden. Diese zweireihige Tribüne war beim leichten Dauerregen auch sehr angenehm. Auf den klotzigen Holzbänken wurde man geschützt von Wellblech und Dachpappe nicht nass.
Das Spiel fing gut an. Einige vergebene Chancen auf beiden Seiten. Einmal schoss der Gästetorwart im Strafraum einen Stürmer an, der den Ball beinahe ins Tor lenkte. Es gab etliche sehenswerte Zweikämpfe. Nach 25 Minuten schlief das Spiel jedoch ein, wobei die alte Schrulle, die vor uns rumhockte, deutlich zu hohe Maßstäbe „da spielt ja Not gegen Elend“ ansetzte. Die sollte mal nicht so oft Bundesliga gucken. In der Landesklasse hat man halt etwas weniger talentierte Spieler, die auch mit nem Kasten Bier und nem Fuffi entlohnt werden und nicht fünf Millionen auf ein Schweizer Konto bekommen...
Zweite Halbzeit und schon ging’s rund: Foul im Strafraum von Weißenfels. Elfmeter - nicht zwingend aber ratsam zu geben - und Zorbaus 5er verwandelte locker. Daraufhin gab es etliche tolle Zweikämpfe. Das Spiel wurde jetzt richtig gut. Es ging hin und her. Weißenfels hatte jetzt etwas mehr Chancen, doch nutzte sie nicht, und auch Zorbau zeigte gute Angriffe. In der 63. flog ein Zorbauer, nachdem er zum wiederholten Male kräftig einen Gegenspieler umgeholzt hatte, vom Platz. Da spielte Zorbau plötzlich noch besser. Weißenfels bekam kaum noch etwas Anständiges auf die Reihe. Doch eine Ecke nach 72 Minuten sorgte für den Ausgleich - wenn man auch drei Leute frei herumlaufen lässt im Strafraum... Nur 13 Minuten später hämmerte Zorbau einen fantastischen Freistoß aus 25m per Aufsetzer ins Netz der Gäste. In der 90. Minute dann große Aufregung als es nach einem Kopfballduell im Strafraum Elfmeter für Weißenfels gab, was reichlich kleinlich war, aber der unbewegliche Unparteiische war ohnehin an Kleinlichkeit kaum zu überbieten - und die Heinis an der Auslinie winkten auch ständig. Die Zuschauer brachte das natürlich in Wallung - ausgenommen die 10 Gästefans. Es wurde in einer Ecke der Tribüne recht laut, was nur noch getoppt wurde, als der Schiri in der zweiten Minute der Nachspielzeit ein Foul im Strafraum der Weißenfelser ignorierte und einfach das Spiel abpfiff. Da mag das Spielergebnis natürlich gerecht gewesen sein, doch da hätte er mal gleich nach dem 2:2 abpfeifen sollen, statt diesen eindeutigen Elfmeter nicht zu geben. Schließlich: wenn eine Mannschaft einen Sieg verdient hätte, wären es die Zorbauer gewesen. Diese kriegten sich dann schnell wieder ein und schimpften nur etwas gegen den Schiedsrichter und wir sahen zu in die Kneipe zu kommen. Da gab es Würstchen und Premiere.
Wir fuhren allerdings nach einer halben Stunde weiter und wären zu einem Handballspiel in Plotha/ Plennschütz gefahren, wenn mein Vater nicht auf einem völlig verdreckten Feldweg, der von diesen Vollidioten vom Straßenbauamt als Radweg ausgeschildert wurde, einen Ast überfahren hätte, der für einen Schaden der Aufhängung der Schaltung sorgte. Teils rolltend, teils laufend bewegten wir uns die vier Kilometer zum Weißenfelser Bahnhof und nahmen den Zug nach Merseburg. Zu Fährrädern kann ich aufgrund diverser Ärgernisse der letzten Monate nur sagen: 1. Räder von Diamant verschleißen schneller als andere; auch als Ossi sollte man nicht diese Marke nehmen - am besten gefällt mir das Rad von Giant, 2. wenn man mehrere Reifenpannen innerhalb von zwei Wochen hat, sollte man die Reifendecke wechseln, 3. Apropos Reifendecke: immer Schwalbe unplattbar - keine von einer Billigmarke wie auf meinem Diamantrad und 4. wirklich einmal pro Jahr die Karre zur Wartung bringen; die Durchsicht kostet etwa 30€ und ist meist sinnvoll, da abgefahrene Bremsklötze und Reifendecken oder angerissene Schaltungsdrähte schnell bemerkt und ausgetauscht werden können.
Nun ja, wären solche Radfahrten nicht aufgrund der Verpflichtungen unter der Woche die einzige Möglichkeit regelmäßig Sport zu machen und wäre da nicht der Ansporn, mehr Saisonkilometer per Rad als mit Bahn zurückzulegen, hätten wir schon längst alles Geld zusammengenommen und die Räder verkauft um genug für ein Auto zusammenzubekommen, um Groundhopping, wie jeder andere normale Hopper auch, nur mit Bahn und Auto zu betreiben. Aber so bleiben wir halt bei der stilvollen Mischung aus Autofahren (so legen wir ja immer noch die meisten Saisonkilometer zurück), Bahn fahren und Radfahren. Aber irgendwie brauchen wir auch die Radfahrten, vor allem die Touren, die 80km und mehr gehen oder im strömenden Regen bewältigt werden. Groundhopping ist halt - weder per Auto, noch per Bahn und erstrecht per Rad - nix für Lutscher...

Statistik:
Ground Nr. 282 (neuer Ground; diese Saison: 52 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 759 (diese Saison: 126)
Tageskilometer: 40 Fahrrad, 20 Bahn
Saisonkilometer: 18.000, genauer 9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.910 Fahrrad/ 2.860 Bahn
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 2
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 135

Fotos vom Spiel und dem Dorf:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090228BW%20Zorbau2-2RW%20Weissenfels_und%20Fotos%20vom%20Ort/

WE135I: A Friday Evening Floodlight Match in Köthen

CFC Germania 03 4:1 TSV Elbe Aken
Friday, 27th February 2008 - kick-off time 19.00
Landesklasse Staffel 5 (8th level, 4th amateur division)
Result: 4:1 after 96 min. (47/49) - Halftime 2:0
Goals: 1-0 22nd Müller, 2-0 37th Bouzbouz, 2-1 49th Günçer, 3-1 82nd Lorentz, 4-1 91st Lorentz
Bookings: Köthen; Trybus, Müller, Frinze - Aken; Hädicke
Sent-offs: Aken’s Voigt due to repeatedly playing foul
Stadium: Stadion an der Rüsternbreite (cap. 4,000)
Attendance: 224 (about 30 away fans)
Match quality: 6.0/10 (slightly above average)

After a meeting in the morning in the Institute for Oriental Studies of the University of Halle-Wittenberg, I had enough time to watch a more or less legal live-stream of a Syrian first division football game (Al-Ittihad Halab 0:1 Al-Karameh Homs) and then returned to Halle. This time for moving on to Köthen, a small city 30km north of Halle, were an interesting amateur football match was to be played.

When we arrived at the stadium 90 minutes prior the game, we went to the club’s restaurant first. We ordered an excellent Schnitzel with fried eggs, roasted potatoes and a small salad for just 3.85€. The interior of the restaurant is very elegant.

Some minutes before the kick-off, we went to the ticket office and bought a ticket for 3€ and a match programme for 0.50€, each. The stadium named after the bordering street “An der Rüsternbreite” is an average amateur stadium that can hold about 4,000 fans on even ground around the pitch or on the paved terraces. Vis-á-vis the stadium, there is a sports hall that is the home of HG 85 Köthen, a quite successful handball club. Strangely enough, they played their Regionalliga match at 19.30 - since the clubs usually work together, some fans at the football ground complained about that kick-off time, saying that those guys that make the official fixtures must have been stoned.

The rain did not stop and the floodlight was weak, so I did not take many photos. Even weaker than the floodlight was the support of both sides. 224 visitors and neither enthusiasm, nor aggro. Just some intelligent remarks as “Du Vogel!” - literally “you bird!”, but in the sense of “you idiot!” or “Junge, Junge, Junge, doooo! Was der widder für ne Scheiße pfeift, doo!” - a typical complaint about the referee. All in all we can say that the visitors were at off-time, or as we Germans call it: “Es war tote Hose - it was dead trousers.”

Some of the abovementioned complaints of the fans against the referee were even justified, especially when the match official from Halle showed a Köthen player the yellow card because he stated that the player just dived, although it was absolutely obvious that a player from Aken pulled him to the ground with full force. The linesmen corrected the referee then, so that the yellow card for the player from Köthen was erased and that one from Aken got a yellow card instead. Due to it was his second card, he had to leave the pitch.

Within the first 15 minutes, Köthen did not have a single chance although ranked 3rd, while Aken was just ranked 13th. Elbe Aken missed the target a few times, and after Köthen had their first two chances, too, they went in front by an easy but clean goal by Müller.
Ten minutes before half time, the Moroccan Othmane Bouzbouz, voted most valuable player of the first half (15 matches) of the season by the fans of Germania Köthen, distributed another goal.
In the second half, Elbe Aken had the better start once again and therefore was able to score the goal which left the scoring side only one down.
No doubt, the host awoke after that goal, although they needed a lot of time, until minute 82, to score on their own. But within 10 minutes, Lorentz decided the match.
Most of the match, Köthen showed that they are better skilled than Aken and they were the more active team, so the victory was justified.

After the match I took some photos in the city of Köthen, because the market square and the neighbouring streets are illuminated quite well and we had a lot of time until the train that brought us to Halle arrived. Changing the train in Halle, we were in Merseburg few minutes before 11 p.m.
Although the weather was shit, the day was good. The floodlight sucked, but the players were OK. The fans were boring, but the meal in the club’s restaurant great. And nonetheless a visit to Köthen can be recommended as a stop-over of one or two hours for tourists, because there are several interesting churches and other impressive buildings, especially around the market square, and the nice castle holds an interesting exhibition of stuffed birds.

Statistics
Ground No. 281 (new ground; this season: 51)
Sporting event No. 758 (this season: 125)
Kilometres that day: 115 (100 by train, 15 by bike)
Km this season: 17,940 (9,270 car/ 2,960 plane/ 2,870 bike/ 2,840 public transport)
Number of football matches since the last goalless draw: 1
Number of weeks since the last week without any sporting event (Aug 1st-6th 2006): 135

For more photos see:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090227CFC%20Germania%204-1%20Elbe%20Aken_Koethen%20bei%20Nacht/

Montag, 23. Februar 2009

WE134II: Karlsruhe oder Mannheim, Halle gegen Lübeck und die Handballer meiner Uni

Hallescher FC 0:0 VfB Lübeck
Sonntag, 22. Februar 2009 - Anstoßzeit 13.30
Regionalliga Nord (4. Liga, halbprofessionelle Liga)
Ergebnis: 0:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tore: na keine natürlich
Verwarnungen: 2-4 (Schubert, Görke - Henning, Gebers, Lipke, Helmke)
Platzverweise: keine
Stadion: Kurt-Wabbel-Stadion (Kap. 13.322, davon 4.072 Sitzplätze)
Zuschauer: 2.062 (ca. 150 Gästefans)
Spielqualität: 1,0/10 (richtig scheiße)

USV Halle D 20:17 Landsberger HV D
Samstag, 22. Februar 2009 - Anstoßzeit 15.30
D-Jugend Bezirksliga (1. Liga D-Jugend)
Ergebnis: 20:17 nach 40 Min. - Halbzeit ?:?
Tore: ?
Verwarnungen: ?
Platzverweise: ?
Halle: Universitätssporthalle (Kap. 450, davon 350 Sitzplätze)
Zuschauer: 55 (15 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (richtig gut - v.a. für D-Jugend)

USV Halle II 26:24 Saaletal Reichardtswerben/ Prittitz III
Samstag, 22. Februar 2009 - Anstoßzeit 16.45
Kreisliga (8. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 26:24 nach 60 Min. - Halbzeit 14:14
Tore: ?
Verwarnungen: 2 Minuten gegen USV und 4 Minuten gegen Saaletal
Platzverweise: Rot für Nr. 10 USV (48. Min.)
Halle: Universitätssporthalle (Kap. 450, davon 350 Sitzplätze)
Zuschauer: 40 (keine Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (richtig gut)

Wir fuhren schon kurz vor 11 Uhr von Merseburg nach Halle/ Saale und klapperten dann alle drei Sporthallen an der Karlsruher Straße ab. Dass sie alle verschlossen waren, ließ uns auf eine Spielverlegung der Handballspiele von Askania Nietleben und Einheit Halle V schließen. Verärgert fuhren wir zum Bahnhof und packten Sachen, gegen die die Ordner des HFC etwas haben könnten, in eines der 2€-Schließfächer. Der HFC spielte nämlich um 13.30 gegen VfB Lübeck. Auf dem Weg zum Bahnhof hatten wir uns noch vergewissert, ob die Rot-Weißen wirklich das Regionalligaspiel bestreiten würden.
Am Abend klärte ein Blick auf www.sis-handball.de die Situation auf: die Spiele wurden keineswegs verlegt, doch wurde sie nicht in der Karlsruher Straße, sondern gut 1,5km weg in der Mannheimer Straße ausgetragen. Da hat mein Vater doch glatt diese beiden Großstädte verwechselt. Wobei ja auch beide nah beieinander in Baden-Württemberg liegen und zudem die Gemeinsamkeit haben, einige historische Sehenswürdigkeiten zu besitzen, die aber leider von einer abstoßenden Betonwüste umrahmt werden.
Nun also wieder zurück zum Stadion und eine Dreiviertelstunde vorher rein. Ich alleine wurde ganze drei Minuten kontrolliert, aber niemand der Ordner war unhöflich.
Wir trafen noch zwei Bekannte nachdem wir am Essensstand die hervorragenden Buletten gegessen hatten und nahmen dann wie üblich einen Stehplatz gegenüber der Fankurve ein.

Zum Spiel:
Nach 15 Minuten bequemten sich diese beiden völlig unterbelichteten Truppen einmal Alarm vor den Toren zu machen, doch es zeichnete sich ab, dass keines fallen sollten. Versager des Spiels war Thomas Neubart. Wie der drei Riesenchance verstolperte, war eine Katastrophe! Ohnehin war die Ballbehandlung des HFC Scheiße hoch drei, vor Eins-gegen-Eins-Situation fürchteten sich die rot-weißen Gurken auch noch.
VfB Lübeck war allerdings noch schlechter. Zudem war deren weicheirisches Gehabe nach jedem Foul höchst störend.
Es war ein typisches HFC-Spiel: im Schnitt fallen bei dieser Mannschaft 1,3 Tore pro Spiel. Halbwegs erfolgreich, aber unattraktiv spielend, technisch unterbelichtet und keineswegs große Kämpfer, wie auf der ansonsten höchstlobenswerten HFC-Website nach diesem Spiel behauptet.
Wenn ich bedenke, wie der hoch Unterhaltungswert des letzten von mir im Stadion erlebten 0:0-Spiels, dem Spiel zwischen Al-Mustaqbal Al-Marsa und Gawafel Gafsa - das waren echte Kämpfer, die Pech hatten, das Tor nicht getroffen zu haben -, war, und es mit dem Dreckskick des HFC vergleiche, wollte ich auf der Stelle nach Tunesien auswandern...

Schiedsrichtergespann:
Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus, Assistenten: Dirk Wijnen, Harm Osmers.
Ich hatte Bibiana Steinhaus bis zu diesem Spiel für eine gute Schiedsrichterin gehalten, aber was sie da verzapft hat, war dem Spiel entsprechend: Scheiße. Die Sprechchöre der Saalefront-Ultras waren somit berechtigt, wobei „Alle Bullen sind Schweine!“ ein echter Insider war.
Kleinliches Gepfeife jedenfalls ist bei zwei so schwachen Mannschaften nun wirklich fehl am Platze. Teilweise waren sogar klare Fehlentscheidungen dabei: Ball ins Aus gegrätscht, ballführender Spieler nicht einmal gestrauchelt, keineswegs gefährliches Spiel vorliegend, und dann Foul zugunsten den Ballführenden gepfiffen. Das war leider auch nur das Niveau der Quotenfrauen, die man von Zeit zu Zeit in Männer-Ober- und -Verbandsliga ertragen muss. Am Schlimmsten hatte ich ja das Problem Quotenfrau-Schiedsrichterin letzten Sommer in Schwerin erlebt. Aber sonst ist die Polizistin sicherlich besser an der Pfeife!

Fans und Drumherum:
Zum Drumherum gehört auch der Stadionsprecher, der an dieser Stelle unbedingt lobend erwähnt werden muss. Er brachte das Zitat des Tages (HFC-Fans hatten zuvor einen Böller gezündet): „Liebe Fans, jetzt kommt sie: die obligatorische Durchsage; das Abbrennen von Feuerwerkskörper ist im Stadioninnenraum strengstens und striktens untersagt!“ - Er scheint kein Freund dieser Reglementierungen zu sein, was man auch am Tonfall dieser Durchsage vermuten konnte...
Außer diesem einen Böller war leider nicht viel los. Die Kurve zeigte eine ungewöhnliche und eine ultratypische Spruchbandchoreo - letztere gegen Verbands-, Vereins- und Polizeiwillkür (Gerechtigkeit für die Erfordia Ultras, die alle Stadionverbot haben, obwohl nachweislich nicht alle Gruppenmitglieder bei dem Spiel dabei war, wo einige Gruppenmitglieder etwas gezündelt hatten (zu Zeiten Nazideutschlands nannte man diese Vorgehensweise des Vereins Rot-Weiß Erfurt übrigens „Sippenhaft“)) - erstere war ein Inserat, dass man eine Malhalle, also eine Halle zum Herstellen von Choreographien braucht. Akustisch waren zwar klare Bemühungen der Heimfans und auch teilweise der Lübecker Gäste zu hören, aber eindrucksvoll ist was anderes.

Nach diesem beschissenen Spiel - ich hoffe, dass nur Fußballfans und keine, die es mal werden wollen, anwesend waren, denn so kann man (werdende) Fans vergraulen - fuhren wir gen Neustadt.
Das Jugendhandballspiel:
Wir kamen kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit eines wirklich flotten und erstaunlich unterhaltsamen D-Jugendspiels - die 10-12jährigen packten sogar schon richtig an am Kreis (inklusive an den Hals des Angreifers greifen) und zimmerten aus 15 Metern aufs Tor - in die schöne Universitätssporthalle. Die Halle ist übrigens auf demselben DDR-Standard wie die Halle in Weißenfels-West, die wir wenige Wochen zuvor besucht hatte. Die D-Jugend des USV Halle siegte gegen die D-Jugend vom Landsberger HV 20:17, wobei es lange Unentschieden stand.
Der Support war übrigens auch gar nicht so schlecht. Einige Eltern nahmen das Spiel des Sohnes doch recht ernst...

Beim Männerhandball:
Auch hier in der Kreisliga wurde kein Eintritt verlangt, nur die Frau am Essensstand brachte also Geld in die Vereinskasse. Ich kaufte noch mal eine Bulette im Brötchen.
Das Spiel war für die Spiel- und Altersklasse (Altersklasse soll heißen, dass etliche ältere Semester auf der Platte standen, vllt. um den Jahrgang 1960 herum) der Spieler wirklich stark. Es gab zwar immer wieder Fehler bis hin zum einfachen Ball aus der Hand rutschen lassen, aber auch tolle Würfe, teils eingesprungen, und starke Arbeit am Kreis. Am Ende hatte knapp aber verdient der Universitätssportverein die Nase vorn.
Die Schiedsrichter waren für Handball auch ganz gut, wobei sie einen völlig überzogenen Platzverweis aussprachen und zwei weitere Male nur auf Zuruf der Gästespieler einen Heimspieler bestraften. Diese Szenen brachten die 40 Zuschauer natürlich in Wallung, die ansonsten auch ganz gut hinter ihrer Mannschaft standen.
Alles in allem war die dritte Sportveranstaltung die beste des Tages.

Auf dem Rückweg - kein Wunder bei diesem verdreckten Nest, das da Halle/ Saale heißt - ging mein Hinterrad kaputt, was uns ganze 20 Minuten aufhielt. Schon vor dieser Panne huckte aber schon der Dynamo. Aber an diesem Ärger trägt nicht der Teil der halleschen Bevölkerung Schuld, der so asozial ist, überall Bierflaschen zu zertrümmert, sondern unser Fahrradhändler. Also der Hajek kann sich Montag was anhören: mir so einen billigen scheiß Asi-Dynamo ans Rad zu montieren!
Statistik:
Ground Nr. 280 (ein neuer Ground; diese Saison: 50 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 755-757 (diese Saison: 124)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.825, genauer 9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.855 Fahrrad/ 2.740 Bahn, Anmerkung: Der Vorsprung der Fahrradkilometer auf die Bahnkilometer wächst!
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 134

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090222a%20Hallescher%20FC%200-0%20VfB%20Luebeck/

http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090222b%20USV%20Halle%20II%2026-24%20Reichardtswerben-Pr%20III/

Samstag, 21. Februar 2009

WE134I: Man kann auch bei Regen spielen - und: eine unterirdische Leistung zweier Volleyballmannschaften

TSV Leuna 1919 6:2 SC Herrengosserstedt 1925
Samstag, 21. Februar 2009 - Anstoßzeit 14.00
Testspiel zweier Landesklassemannschaften (8. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 6:2 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 2:1
Tore: 1:0 8. Nino Hammerschmidt (Foulelfmeter), 2:0 12. Carsten Arndt, 2:1 27. B. Hackbart, 2:2 52. B. Hackbart, 3:2 63. Rene Lorbeer, 4:2 71. Nino Hammerschmidt, 5:2 82. Rene Lorbeer, 6:2 85. Nicki Lorbeer
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Stadion: Hockeystadion, Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 2.000, davon 150 Sitzplätze)
Zuschauer: 25 (keine Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)

VC Bad Dürrenberg/ Spergau 1:3 TV 1861 Rottenburg*
Samstag, 21. Februar 2009 - Beginn 19.30
1.Volleyballbundesliga
Ergebnis: 1:3 nach rund 100 Min.
Satzergebnisse: 20:25, 25:21, 20:25, 19:25
Besondere Vorkommnisse: keine
Sporthalle: Jahrhunderthalle Spergau (Kap. 1.200 Sitzplätze)
Zuschauer: 750 (3 Gästefans)
Spielqualität: 1,0/10 (Der letzte Dreck)

* Mittlerweile wird der Vereinsname von einem Sponsorenname verunstaltet. Dieser wird von mir im folgenden Bericht allerdings keine Erwähnung finden

Nachdem wir uns vergewisserten, dass das Kreispokalviertelfinalspiel des ESV Merseburg gegen den SC Obhausen zum zweiten Mal, diesmal auf unbestimmte Zeit, verlegt wurde - der Grund war natürlich Regen auf eisigen Boden, wobei man das kaum als Grund sondern vielmehr nur als Ausrede gelten lassen kann - fuhren wir nach Leuna weiter und sahen dort auf dem rutschigen und extrem feuchten Kunstrasenplatz das Saisonvorbereitungsspiel TSV Leuna gegen SC Herrengosserstedt, beides Spitzenmannschaften der Landesklasse - Leuna in Staffel 9, Herrengosserstedt in Staffel 8.
Das Spiel sah schon nach acht Minuten den ersten Treffer und zwar durch Leunas derzeitigen Toptorjäger - ob er auch mal Grobe ablösen kann, der mit bis zu 40 Toren pro Saison glänzte? - Nino Hammerschmidt, der einen ziemlich lächerlichen Foulelfmeter verwandelte. Vier Minuten später legte Carsten Arndt nach. In der Mitte der ersten Halbzeit erzielte ein Spieler mit dem schönen Nachnamen Hackbart den Anschlusstreffer für die Gäste. 2:1 sollte auch der Pausenstand sein.
Kurz nach Wiederanpfiff, der Regen wurde nun stärker, erzielte Herrengosserstedt durch einen Abwehrfehler bedingt mit einem starken Durchlauf den Ausgleich. Torschütze erneut der Hackbart. Ein Verwandter oder Namensvetter von ihm stand übrigens im Tor der Gäste. Leuna konnte reichliche 10 Minuten später auf den Gegentreffer reagieren und kam durch Rene Lorbeer zum 3:2 Führungstreffer. Keine 10 Minuten später traf wieder einmal Nino. Die Führung sollte durch Rene Lorbeer noch ausgebaut werden und ein diesmal viel eindeutiger Foulelfmeter fünf Minuten vorm Ende führte zum 6:2 Endstand. Torschütze diesmal Nicki Lorbeer.

Wir fuhren zwischendurch noch einmal nach Hause und dann wieder gen Süden los, durch Leuna hindurch und kamen kurz vor Spielbeginn in Spergau an.
Mittlerweile ist es zur Unsitte geworden, dass das Büffet erst während des ersten Satzes reingeräumt wird. Schlecht kalkuliert war es heute auch, aber immerhin bekam ich in der ersten Pause noch vier Brötchen - mit dem Ansturm auf den VIP-Sektor hat wohl niemand gerechnet. Da waren Leute da, die ich überhaupt nicht kannte.

Das Spiel bestand von Anfang an nur aus Fehlern, Aufschlägen ins Netz oder meterweit ins Aus schlagen, seinem Mitspieler den Ball vorm Netz so fehlerhaft zuspielen, dass dieser ihn nicht richtig erwischte und der Ball im eigenen Feld landete, sowie ganz mieser Arbeit vom Block. Und es waren beide Mannschaften, die Scheiße spielten. Eine schlechter als die andere!
Selbst die Schiedsrichter passten sich phasenweise an und trafen von Zeit zu Zeit höchst zweifelhafte bis augenscheinlich falsche Entscheidungen.
Wer ein Highlight bei den Gästen war, war der Trainer, der hauptamtlich übrigens Religions- und Deutschlehrer ist. Der sprang immer aufgedreht an der Seite herum, heizte seine Spieler an und lobte selbst billigste Glückstreffer und Fehler der Gäste, die zu Punkten für Rottenburg führten, mit „toll, sehr schön, super Jungs!“
Die Stimmung war entsprechend schlechter als sonst.
Es war definitiv das schlechteste Volleyballspiel, was ich je gesehen habe!
Man sollte aber nicht den Fehler machen und das überbewerten. Vor allem der VC Bad Dürrenberg/ Spergau hat seine Sache in dieser Saison zumeist gut gemacht und auch sensationelle Siege eingefahren - vor allem gegen Friedrichshafen und Haching. Wenn sie demnächst gegen SC Charlottenburg spielen, werde ich sie natürlich wieder unterstützen, aber es ist schon schade, dass viele Leute 7€ gezahlt haben und dann die Mannschaft so einen schlechten Tag hatte. Und dann waren die Gäste auch nicht besser!
Die Spielbewertung „1.0/10 (Der letzte Dreck)“ muss also leider so und nicht anders ausfallen. Das Wetter war nach dem Spiel übrigens auch der letzte Dreck...

Statistik:
Ground Nr. 279 (kein neuer Ground; diese Saison: 49 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 753/ 754 (diese Saison: 117)
Tageskilometer: 40km per Fahrrad
Saisonkilometer: 17.775, genauer 9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.805 Fahrrad/ 2.740 Bahn, Anmerkung: Der Vorsprung der Fahrradkilometer auf die Bahnkilometer wächst!
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 134

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090221a%20TSV%20Leuna%206-2%20SC%20Herrengosserstedt/

Am Mittwoch schon sind diese Bilder entstanden:

Sonntag, 15. Februar 2009

WE133III: Ein packendes Spiel des Tabellenführers beim Verfolger, Lärminstrumente-Verbot und die mieseste Sporthalle die ich kenne

HSV Naumburg-Stößen 31:29 BSV Magdeburg
Sonntag, 15. Februar 2009 - Anwurf 15.00
Oberliga Sachsen-Anhalt (4. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 31:29 nach 60 Min. - Halbzeit 14:17
Tore: (?)
Zeitstrafen: 8-6 Min.
Platzverweise: Rot für Nr. 6 von Magdeburg wegen groben Foulspiels
Halle: Sporthalle des Domgymnasiums Naumburg (Kap. 300 Plätze, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: 350 (10 Gästefans)
Spielqualität: 7,5/10 (gut bis sehr gut)

HSV Naumburg-Stößen II 42:25 Einheit Halle IV
Sonntag, 15. Februar 2009 - Anwurf 17.00
Bezirksklasse Sachsen-Anhalt/ Süd (7. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 42:25 nach 60 Min. - Halbzeit 20:14
Tore: (?)
Zeitstrafen: 8-10 Min.
Platzverweise: keine
Halle: Sporthalle des Domgymnasiums Naumburg (Kap. 300 Plätze, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: 40 (3 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Nicht schlecht, aber viel zu einseitig)

Vorm ersten Spiel:
Während der 33km langen Radfahrt von Merseburg nach Naumburg zeigte sich mein Rad mal wieder von seiner besten Seite: Es hat immer wieder ein anderes Problem. Beim so genannten Qualitätstrekkingrad von Diamant riss diesmal der Draht zum Umwerfer des Kettenblattes, was mich auf die Gänge 1 bis 7 einschränkte. Eigentlich hat das Rad 21. Wenn ich bedenke, dass ich nach Naumburg/ Henne mit 48km/h reingerollt bin, dann muss ich beim nächsten Mal unbedingt die Abfahrt im 21. Gang tretend nehmen...
Eine Besichtigung der Stadt, die aufgrund ihres Doms (leider mit skandalös überhöhten Eintritts- und Fotogebühren) und einiger Kirchen sowie Stadtmauerresten im Altstadtbereich wirklich sehenswert ist, sparten wir uns, da ich dort ausgiebig ein Jahr zuvor fotografiert hatte. Mittlerweile kennen wir auch die beiden Fußballstadien von Naumburg, sodass wir direkt zur Halle fuhren. Von vorne kommend, sahen wir zuerst eine alte Schulturnhalle. Sah schön ranzig aus, doch als wir die Treppe hochstiegen, sahen wir dass diese wegen Einsturzgefahr gesperrt und durch eine top-moderne Halle ersetzt wurde.

Die Halle:
Vor der Halle befindet sich ein Bolzplatz mit Handballtoren und Basketballkörben, der „von Unbefugten nicht betreten“ werden darf. Man muss sich mal vor Augen führen, dass das elitäre Vereinsgehabe sich nun schon auf Bolzplätze auswirkt. Ob der zur Schule gehört oder nicht, ist mir scheiß egal: beim Namensvetter in Merseburg - dem Domgymnasium Merseburg - hat man auch immer den Bolzplatz außerhalb der Schulzeit als Nichtschüler benutzen dürfen.
Ganz große Scheiße ist auch die Halle: 0815-Einheitsbau und dann ohne Sinn und Verstand eine Tribüne reingeknallt. Dort kann niemand was vernünftig vom Spiel sehen, geschweige denn fotografieren, wenn er nicht in der letzten Reihe STEHT. Die ein Meter niedrige Billigtribüne steigt nämlich so gering an, dass einem 1,80m großen Menschen schon die Sicht durch einen 1,90m großen Davorsitzenden versperrt wird.
Ich stellte mich also an die Seite neben Spieler der 2.Männermannschaft und andere Vereinsanhänger, die unter „Atmosphäre“ Erwähnung finden müssen, um überhaupt noch etwas vom Spiel mitbekommen zu können.

Das Spiel der Oberliga:
Besagtes Spiel ging ganz gut los, doch wurde es erst richtig feurig, nachdem sich abzeichnete, wie eng es bleiben sollte. Bis zur Pause hielten die Magdeburger stets eine ein- bis drei-Tore-Führung und waren auch die bessere Mannschaft.
Doch Naumburg-Stößen kämpfte in der zweiten Hälfte noch mehr als in der ersten und kam immer näher heran. Als 10 Minuten vor Schluss der Ausgleich fiel, merkten Spieler und Fans: da geht noch mehr, und man erkämpfte sich schließlich die knappe Führung, die bis zur letzten Minute umkämpft bleiben sollte. Das Spiel war zwar hart geführt aber niemals unfair. Das Schiedsrichtergespann für Handballverhältnisse gut und vor allem besser, als so einige Fans der Heimmannschaft haben wollten...

Die Atmosphäre beim Oberligaspiel:
Das erste Auffällige am fanmäßigen Drumherum klang ja eben schon an: es wurde immer wieder unsachlich, erstaunlicherweise auch gerade von Aktiven, über die zwei Auer gemeckert. Der Ordner, der auch noch bei der zweiten Mannschaft hinterher auf der Bank saß, blökte z.B. den einen Schiri an: „Sach ma kannste nich bis vier zählen oder was? Das warn Schritte, Mann!“ Aber stärkste Aktion der Zuschauer um mir herum war, als sie einen Gästespieler als „Schauspieler“ titulierten, der genau vor uns übel aufs Parkett klatschte, nachdem er an einem Naumburger abgeprallt war. In der Halbzeitpause war von Beckenbruch die Rede.
Das zweite Auffällige war, dass es sogar vereinzelt Sprechchöre „HSV“ zum meist recht ausdauernden rhythmischen Klatschen, was von einigen Zuschauern getragen wurde, gab. Ansonsten leidet die Stimmung beim deutschen Handball ja selbst in der Bundesliga extrem an der Mundfaulheit der Fans, die meist nicht einmal einen einfachen Sprechchor auf die Reihe bekommen. Die Halle war zwar weit von Ekstase entfernt, doch für deutschen Handball - zumal Amateurebene - ziemlich stimmungsstark.
Schließlich gab es aber auch noch den Hallensprecher, der mir mit seinen Anfeuerungen „Steht auf wenn ihr HSV-Fans seid“ oder „HSV! HSV!“ auf den Sack ging. Eigentlich kann der Kerl froh sein, dass die Schiedsrichter ihn nicht zurechtgewiesen haben, da er während des laufenden Spiels etwas anderes durchsagte, als reine Informationen. Es ist nämlich verboten, als Stadion-/ oder Hallensprecher während des Spiels die Mannschaften oder Fans anzufeuern.
Aber auch wenn der Sprecher eigentlich genervt hat, war es gut von den Schiris, sich nicht aufzuregen, denn ich bin auch kein Freund von derlei Regeln. Lärm zu unterbinden ist schließlich was für Sesselfurzer und Vollpfosten, wobei sicher etliche von denen im Bereich der Sporthalle wohnen, denn die Anwohner haben ein Verbot von Lärminstrumenten durchgesetzt. Pervers, was in unserer schwachsinnigen deutschen Gesellschaft, nicht zuletzt durch hirnverbrannte und geltungssüchtige Richter, die derlei Verbote absegnen, alles möglich ist.

Das Bezirksklassespiel:
Da das Oberligaspiel so gut war, machte das Bezirksklassespiel natürlich nicht mehr so den guten Eindruck. Ohnehin weiß ich nicht, warum die 2. Mannschaft nach der 1. spielt, anstatt umgekehrt. Da guckt doch kaum noch einer zu!
Einseitig wurde dieses Spiel allerdings erst in der zweiten Halbzeit, denn in der ersten hielt der punktlose Tabellenletzte die Partie noch offen. Ein fünf-Tore-Vorsprung ist noch lange keine Sicherheit. 15 Tore, wie 10 Minuten vorm Abpfiff, aber schon. Vor allem am Ende zeigten die Naumburger noch ein paar schöne Aktionen, die natürlich mit einem klaren Sieg belohnt wurden. Einheit Halle IV ist leider absolut nicht konkurrenzfähig in der 7. der 9 Ligen.

Danach:
Wir merkten zuerst, dass es auch Leute gibt, die einen höflich fragen können, warum man mitschreibt und fotografiert - die Leute, die uns mit einem abschätzigen Gesichtsausdruck dümmliche Fragen stellen wie „Boah was macht denn ihr denn da so? Seid ihr von der Presse oder was?“, sollten sich mal ein Beispiel daran nehmen - und danach, dass das Wetter schlechter geworden war. Der Zustand meines Rades war ja schon schlecht seit dem Schaden in Markröhlitz, also warfen wir der Drecksbahn die 6€ pro Fahrkarte in den Rachen. 2 Personen, 12€, 29km Zug. Das ist Preis-Leistung beim kundenfeindlichsten Unternehmen Deutschlands...

*****
Schöne Grüße gehen an die Naumburger Spielerin/ Zuschauerin, die uns nach dem Spiel wegen diesem Blog ansprach. Leider konnte ich nicht auf Kritik in diesem Bericht verzichten und die Fotos (Link zu mehr Bildern siehe unter dem folgenden!) gehen bei so einer 0815-Halle auch nicht in besserer Qualität zu machen.
*****
Statistik:
Ground Nr. 279 (neuer Ground; diese Saison: 49 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 751/ 752 (diese Saison: 115)
Tageskilometer: 40 per Fahrrad, 30 per Zug
Saisonkilometer: 17.735 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.765 Fahrrad/ 2.740 Bahn)
Anmerkung: Der Vorsprung der Fahrradkilometer auf die Bahnkilometer wächst...
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 133

Die Fotos finden sich unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090215%20Naumburg-Stoessen%2031-29%20BSV%20Magdeburg%20-%20USW/

Samstag, 14. Februar 2009

WE133II: An Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Und: erst aussichtsloser Rückstand, dann Fast-Sieg

ESV Merseburg II --:-- FSV Koala Allstars Bad Lauchstädt
Testspiel 3.Kreisklasse gegen Freizeitteam
Abgesagt wegen Schnee- und Eisresten auf dem Platz

ESV Merseburg --:-- SC Obhausen
Viertelfinalspiel Kreispokal (Kreisliga gegen Kreisliga)
Abgesagt wegen minimaler Schneereste auf dem Platz
Amateurfußballneuigkeiten:
I)
Ebenso lächerlich wie die Spielabsage des Kreispokalspiels war folgende: ZFC Meuselwitz sieht sich wegen 5cm Schnee nicht in der Lage, gegen Lok Leipzig zu spielen. Nicht zuletzt hat aber auch wieder einmal die Polizei ihre Finger im Spiel, die mit so genannten „Sicherheitsbedenken“ den geordneten Spielbetrieb stört. Meinen die, die bösen, menschenfressenden Lok-Fans (ach ja: so genannte Lok-,,Fans“) würden mit Schneeballwürfen das Spiel zum Abbruch bringen?! Man sollte von offizieller Seite beim 1.FC Lok aber auch endlich mal zu Potte kommen, gerichtlich gegen derartige Wettbewerbsverzerrung vorzugehen. 3:0 und 3 Punkte für Lok sowie 0:3 und 3 Punkte Abzug für Meuselwitz und fertig!
II) Spielabsagen hagelte es auch im Landespokal, der ohnehin schwachsinnigen 3. Liga und den Amateurklassen. Deshalb folgende Vorschläge für nächste Saison: a) Wer sich ins Hemd macht, bei Schnee und Eis auf dem Platz um den Ball zu kämpfen, möge zum Tischtennis, Basketball oder einer anderen Hallensportart wechseln. Handball ausgenommen: das ist zu hart für Weicheier, da enormer Körperkontakt. b) Jahresrhythmus wie in Russland, Färöer etc. einführen, d.h. April bis November spielen, keine Sommerpause aber 4 Monate Winterpause, in der man in der Halle herumkicken kann oder c) Sich einfach mal ein Beispiel an diesen Russen und Ukrainern
nehmen, die bei 20 Grad unter Null, vereistem und verschneiten Rasen sowie eisigen Winden Fußball spielen.
III) Schließlich noch was abseits der Spielabsagen: eine andere Seuche im deutschen Fußball ist nämlich der Nachwuchsmangel im Amateurbereich auf dem Lande. Die SG Krosigk ist der erste Klub aus dem Bereich Petersberg bei Halle/ Saale der den Spielbetrieb aufgibt. Die sinkenden Einwohnerzahlen und der Mangel an Kindern und Jugendlichen in der Verwaltungsgemeinschaft Petersberg wird sicher über kurz oder lang noch andere Vereine zum Aufgeben zwingen. Immerhin aber gibt es auf recht engem Raum immer noch etliche Herrenmannschaften und ein paar wenige Jugend- und Frauenmannschaften in der Gegend um dem Petersberg. Der erfolgreichste Verein ist Löbejün, dann gibt es noch Naundorf, Wallwitz, Ostrau, Kütten und Teicha, die auf den schönsten Vereinsnamen: Traktor Teicha nämlich, hören.
Damit wir auch wieder zum eigentlichen Sport kommen, spare ich es mir, auch noch Worte zur größten Seuche des deutschen und auch europäischen und teilweise auch anderweitigen Fußball, nämlich der Kommerzialisierung, zu verlieren und gehe zum Amateurhandball über.
TSV Leuna 27:28 SV Allstedt
Samstag, 14. Februar 2009 - Anwurf 15.00
Bezirksklasse Sachsen-Anhalt/ Süd (7. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 27:28 nach 60 Min. - Halbzeit 10:17
Tore: ?
Zeitstrafen: 12-14 Min.
Platzverweise: Rot für Nr. 9 von Allstedt wegen unsportlichem Betragen nach Abpfiff der Partie
Halle: Sporthalle Leuna (Neue Ringerhalle, Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: 50 (5 Gästefans)
Spielqualität: 6,0/10 (1. Halbzeit mäßig, 2. sehr gut)

Wir kamen ziemlich zum Ende des D-Jugend Handballspiels zwischen Leuna und Weißenfels in die Halle. Leuna lag 6:17 hinten und verlor am Ende 8:32. Leunas D-Jugend ziert das Tabellenende und brachte es letzten Samstag fertig, in Frankleben mit 45:2 zu verlieren.
Wir zahlten dann den einen Euro Eintritt und warteten bis das Männerspiel begann. Allstedt erzielte drei Tore am Stück und nachdem Leuna auf 3:5 herangekommen war, zogen die Gäste, die von fünf Fans unterstützt wurden, die lauter als der Heimanhang waren, deutlich davon. Die Abschlussschwäche der Leunaer und deren mäßige Verteidigungsarbeit waren erschreckend. Allstedt zeigte immer wieder ein paar schöne Einlagen. Höhepunkt der schönen Aktionen vom SVA zweifelsohne das Tor durch einen Freiwurf nach Ablauf der regulären Spielzeit zum 10:17 Pausenstand.
Die zweite Halbzeit verlief dann deutlich anders als Gedacht: Leuna drehte plötzlich auf, warf etliche Tore und drängte Allstedt zurück. Im Tor der Leunaer hatte es übrigens einen Wechsel gegeben, der Respekt verdient: der Abteilungsleiter, fast 50 Jahre mittlerweile erlebt, augenscheinlich mit ramponierter Hüfte spielend und wohl auch 20kg Übergewicht, hängte sich voll herein. Wirklich stark, wie er mit seiner - mit Verlaub - nicht gerade sportlichen Figur, noch so agil im Tor die Bälle abwehrte! Wirklich gute Leistung von dem Mann!
Die Allstedter hatten auch etwas nachgelassen und glänzten ab und an mit ein paar Beschimpfungen nach Leunaer Foulspielen. Besonders der hoch gewachsene, übergewichtige Glatzkopf meckerte immer wieder seine Gegenspieler an, was allerdings auch zu seinem höchst unseriösen Aussehen passte. Für Wrestling-Fans: es hätte der Zwillingsbruder von Kane, The Big Red Monster, sein können. Für nicht-Wresting-Fans: der rechts im Bild mit dem blanken Oberkörper.

Der bis zum Abpfiff dieses zum Ende hin noch einmal sehr spannenden und dann auch wirklich gutklassigen Spiels, beste Spieler, der Neuner der Allstedter, war es dann allerdings, der sich im Wrestling versuchte, als er wuchtig einem Leunaer gegen die Brust stieß, sodass dieser gleich ein paar Meter nach hinten flog. Dafür sah er Rot, was im Spiel natürlich völlig übertrieben gewesen wäre (ein klares zwei Minuten Foul), aber nach Abpfiff eine grobe Unsportlichkeit darstellt. Den Wutausbruch gab es übrigens, da er zwei Minuten zuvor hart attackiert wurde. Allstedt führte da 26:27 und war drauf und dran, den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand zu geben. Das 26:28 war dann die Erlösung, wobei Leuna noch einmal traf und 10 Sekunden vor Schluss beinahe noch einmal einen Angriff gehabt hätte.
Dieses Spiel leiteten übrigens zwei Schiedsrichter, die für Handballverhältnisse richtig gut waren: bei Zweiminutenstrafen wurde zwar eindeutig Leuna bevorzugt - kurz vor der Pause zum Beispiel packt ein Leunaer heftig am Kreis zu und schleudert seinen Allstedter Gegner in den Kreis: Gelbe Karte, eine Minute später macht ein Allstedter genau das gleiche: 2 Minuten - doch die Parteilichkeit bezog sich nur auf Kleinigkeiten und war auch nicht spielentscheidend wie beispielsweise in Landsberg (siehe Bericht vom Spiel von Queis II; 17.01. 2009) oder die Leistung der rassistischen slowenischen Schiedsrichter beim Spiel zwischen Deutschland und der höchst unsportlichen Mannschaft Norwegens bei der WM 2009.
Statistik:
Ground Nr. 278 (kein neuer Ground; diese Saison: 48 neue)
Sportveranstaltung Nr. 750 (diese Saison: 113)
Tageskilometer: 20 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.665 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.725 Fahrrad/ 2.710 Bahn)
Anmerkung: Mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit der Bahn zurückgelegt
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 133

Mehr Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090214%20TSV%20Leuna%2027-28%20SV%20Allstedt/

Am Freitag hatte ich übrigens in Halle zu tun und deshalb auch die Möglichkeit, ein paar Fotos von verfallenen Gebäuden und anderes Dingen zu machen:

Mittwoch, 11. Februar 2009

WE133I: Knappe Niederlage am Mittwochabend

TSV Leuna 1:2 Blau-Weiß Brachstedt
Mittwoch, 11.Februar 2008 - Anstoßzeit 19.00
Testspiel Landesklasse gegen Landesliga (8. Liga (4. Amateurebene) gegen 7. Liga)
Ergebnis: 1:2 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tore: 0:1 67. (?), 1:1 83. Nino Hammerschmidt, 1:2 90. (?)
Verwarnungen: Keine
Platzverweise: Keine
Stadion: Hockeystadion/ Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 2.000, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: 23 (keine Gästefans)
Spielqualität: 3,5/10 (Na ja...)

Auch dieser Tag trug zum Beibehalten meines Tagesrhythmus seit Ende der letzten Woche, also seit Beginn der Semesterferien, bei: erst das übliche Lernen und Lesen - diesmal arabische Vokabeln und ein Sachbuch zur syrischen Geschichte, Politik und Religionsvielfalt - dann Ablenkung von der Arbeit durch einen Spielbesuch.
Freitag war ja Chemiepokal, Samstag Fußball und Volleyball, Sonntag Fußball und Handball, Montag nur ein Spiel im Fernsehen, Dienstag ebenso und diesmal stand dann wieder ein Livespiel an, wobei das Fotografieren bei diesem Spiel fast genauso sinnlos war, wie als hätte ich das Spiel am Fernseher fotografiert. Nimmt man die Glotze auf, hat man ein mit schwarzen Streifen und den Bildquadraten durchzogenes Foto auf dem Chip - nimmt man in Leuna unter Flutlicht auf, dann hat man entweder ein viel zu dunkles oder ein helles aber verschwommenes Foto.
Die erste Halbzeit begann pünktlich, fast überhastet - die Mannschaften stellten sich nicht einmal ordentlich auf - und schon nach ein paar Minuten konnte Mannschaftsarzt Wolle den um die Wechselbank verteilten Ersatzspielern, Betreuern und Zuschauern erklären, dass er heraushört, ob ein angeschossener Spieler den Ball gegen die Knie, die Brust oder die Kuppe bekommen hatte... Die ersten 45 Minuten waren torlos, aber nicht schwach. Nachdem ich diese mit ein paar Fotos dokumentiert hatte, setzte ich mich dann auf die Wechselbank. Natürlich nicht um eingewechselt zu werden, sondern weil Wolle mit Recht meinte, dass es neben der Bank doch so zugig sei.
Die zweite Halbzeit zeigte erneut die Schwächen, die es ab und an in der Leunaer Abwehr gab, auf, aber auch Brachstedt spielte nicht besser. Nun wurde auch etwas viel auf dem leicht überfrorenen Kunstrasen herumgerutscht. Was nach einer Weile auch zu viel wurde, war das Gemotze vom Gästetorwart. Als dieser sich noch über einen der TSV-Spieler aufregte, mit dem er zusammengeprallt war, platzte Nino wieder einmal der Kragen, was in einem Pflichtspiel sicher mit Gelb bestraft worden wäre. Nachdem das 0:1 - ein Abstauber nachdem die Abwehr von zwei Brachstedtern überlaufen wurde - gefallen war, zeigte Nino allerdings wieder einmal, dass er mehr kann, als nur den Torwart herumschubsen und ihm sagen, er würde eine schwule Mütze tragen - das Design war aber auch wirklich nicht so toll; das HFC-Wappen akzeptiere ich aber noch - oder wie ein Abwehrspieler der Gäste behauptete „nur nach allem treten, was sich bewegt“, nämlich auch Tore erzielen. Auch er staubte, wie sein Gegenspieler 15 Minuten zuvor, einen Ball ab. Die hervorragende Vorlage lieferte übrigens Tino Fiebig, der in der Halbzeit aus dem Tor genommen und in der 70. als Feldspieler wieder eingewechselt wurde. In der ersten Halbzeit zu null und in der zweiten ein Tor vorbereitet.
In der 90. Minute kassierte Leuna doch noch das 1:2, was man als unglücklich bezeichnen muss. Aufgrund von beruflichen Verpflichtungen (es gibt auch Leute, die mittwochs nicht so einfach zum Spiel kommen können oder auch früher gehen müssen) und zwei verletzten Spielern, war Leuna ja schließlich ab der 70. zu zehnt. Dafür - und vor allem dafür, das Brachstedt a) klassenhöher und b) auch noch zuvor siegreich gegen die Industriemonteure aus Merseburg (IMO) war - war es eine beachtliche Leistung der Leunaer in einem nicht so guten Spiel.

Statistik:
Ground Nr. 278 (kein neuer Ground; diese Saison: 48 neue)
Sportveranstaltung Nr. 749 (diese Saison: 112)
Tageskilometer: 15 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.645 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.710 Bahn/ 2.705 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 5
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 133

Die wenigen Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090211%20TSV%20Leuna%201-2%20Blau-Weiss%20Brachstedt/

Sonntag, 8. Februar 2009

WE132III: Football and Handball in Merseburg and Weißenfels

ESV Merseburg 1:2 BSV Ammendorf II
Sunday, 8th February 2008 - kick-off time 11.00
Friendly match (10th vs 9th level)
Result: 1:2 after 89 min. (45/44) - Halftime 1:0
Goals: 1:0 12th (?), 1:1 48th (?), 1:2 61st (?)
Bookings: None
Sent-offs: None
Stadium: Eisenbahnerstadion (cap. 700)
Attendance: 20 (3 away fans)
Match quality: 2.5/10 (Weak)

We did not know of that match until the evening of the day before when we came by from a match in Leuna.
Although the ground in the idyllic but wrecked Railwaymen-Stadium was muddy, both the teams played a friendly match. The good thing of a muddy and wet ground is that they players have to show all their skills. Unfortunately, the players of both teams did not have many skills. Of course they don’t need to have so, but the match was weak even compared to other in that low amateur level.
In the first half, the railwaymen were better and had more chances. Some nice tackling were shown too, and after a short while, ESV Merseburg scored easily after a mistake in the defence of the team from Halle-Ammendorf that plays one league higher.
In the second half, Ammendorf managed to use two of their ten chances, so they won two on one goal. ESV wasted about 10 chances and the second and 12 in the first half. The second half was weaker by both teams, by the way, than the first one.
There is no need to lose any words about the visitors, officials or catering, I just must repeat that Eisenbahnerstadion is really worth a visit although, unfortunately, it is not used regularly. The biggest problem is that the pitch is a bit large (110x65m), but if they would carry the goals a bit inside the field and mark the lines according to it, they would have a 90x45m ground which is ideal for lower amateur league, leisure time and old boy’s matches. Now in winter, by the by, the stands hold about 700 people, while in summer, the capacity is weakened to about 300 places due to lush vegetation.

We needed more than an hour by bike to arrive in Weißenfels, a city that cannot be recommended for bike tourism but for basketball- and castle-hopping.
This time, we watched handball matches inside a sports hall that were unknown to us until that day.

Weißenfelser HV III 35:31 HSV Naumburg-Stößen IV
Sunday, 8th February 2008 - kick-off time 14.00
1.Kreisklasse (8th level, lowest amateur level)
Result: 35:31 after 60 min. - Halftime 20:18
Goals: (?)
Yellow Cards: (?)
Two-minutes time penalties: 2-1
Sent-offs: None
Sports hall: Sporthalle Weißenfels West (cap. 350; 250 seated)
Attendance: 60 (no away fans)
Match quality: 5.0/10 (average)

We arrived almost 15 minutes too late to the first match, a match of the men’s lowest division that was characterised by beginners’ mistakes but interesting though. There were many goals scored and it was an even match until five minutes before the end and a fair match all the time, just disturbed by stupid remarks of players and officials from Naumburg from time to time.
Most of the fans remained silent and the catering we tried after that match was not so good.
Weißenfelser HV 23:23 Lok Schönebeck
Sunday, 8th February 2008 - kick-off time 16.00
Ladies’ Oberliga (3rd level)
Result: 23:23 after 60 min. - Halftime 12:11
Goals: (?)
Yellow Cards: (?)
Two-minutes time penalties: 5-3
Sent-offs: 1 (Weißenfels, 59th; rude foul play)
Sports hall: Sporthalle Weißenfels West (cap. 350; 250 seated)
Attendance: 80 (4 away fans)
Match quality: 5.5/10 (average)

Afterwards, the women played their match in the third division. It was an even match, but Weißenfelser played a bit better. Just their goalkeeper was disturbingly week. Compared to other women’s matches, it was a good one. The usual women’s division problem - below the highest or the two highest levels, women sports is lame - is among others true for handball.
The most thrilling moment of the match was the end. Furthermore, it was the loudest and most emotional. Three minutes before the final whistle, Weißenfels had scored 22 goals, Lok 20. Then Schönebeck was awarded a 7m-penalty which was successfully scored. The equalised shortly after that, but WHV went on top once again. Then they got a two-minute time-penalty and a ridiculous red card. Finally, Lok Schönebeck even got another penalty donated, which made some home fans angry. The penalty was scored and 23 all was the final result.

Statistics
Ground No. 278 (new ground; this season: 48)
Sporting events No. 746-748 (this season: 112)
Kilometres that day: 50 (by bike)
Km this season: 17,630 (9,270 car/ 2,960 plane/ 2,710 public transport/ 2,690 bike)
Number of football matches since the last goalless draw: 4
Number of weeks since the last week without any sporting event (Aug 1st-6th 2006): 132

For more photos see
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090208a%20ESV%20Merseburg%201-2%20BSV%20Ammendorf%20II/
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090208b%202%20Handballspiele%20beim%20Weissenfelser%20HV/

Samstag, 7. Februar 2009

WE132II: Endlich wieder Fußball - und: endlich wieder ein Sieg des VCBDS gegen einen Abstiegskandidaten

TSV Leuna 5:2 SV Kali Rossleben
Samstag, 7.Febrauer 2008 - Anstoßzeit 14.00
Testspiel Landesklasse (Sachsen-Anhalt) gegen Bezirksliga (Thüringen; beides 8. Liga, 3. Amateurebene)
Ergebnis: 5:2 nach 93 Min. (45/48) - Halbzeit 2:1
Tore: 0:1 16. (?), 1:1 33. Nino Hammerschmidt, 2:1 40. Nino Hammerschmidt, 3:1 47. Prorok, 4:1 52. Jens Heinecke, 4:2 54. Stock (Handelfmeter), 5:2 63. René Lorbeer.
Verwarnungen: Keine
Platzverweise: Keine
Stadion: Hockeystadion (Kunstrasen-Nebenplatz Stadion des Friedens, Kap. 2.000, davon 120 Sitzplätze)
Zuschauer: 45 (keine Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (Gut)
Vor dem Spiel verpassten wir die 1:2-Niederlage der 2.Männermannschaft gegen eine Leipziger Mannschaft. Wir hatten uns aber so wie so nur das Spiel der 1.Mannschaft vorgenommen, was wir schon zur Pause als recht lohnend bezeichneten. Immerhin waren schon drei Tore gefallen, wobei das 1:1 von Nino mal wieder ein sehr schöner Treffer von ihm war.
In der zweiten Hälfte wurde das Spiel noch besser, wobei vor allem in den ersten zehn Minuten nach der Pause ein Torsegen herab kam. Eröffnet wurde dieser von Prorok, der aus 25m auf gut Glück abzog und mit viel Mithilfe des Torwarts - tut mir ja Leid, dass sagen zu müssen, aber so einen Fliegenfänger habe ich ja schon lange nicht mehr erlebt: in der ersten Halbzeit hatte er schon das 2:1 mitverschuldet und beinahe noch zwei weitere Tore selbst reingelegt - den Ball ins Netz bracht. Fünf Minuten später erhöhte Heinecke mit einem schön ins Eck gezirkelten Ball, den der Torwart allerdings auch hätte haben müssen - er schlug unkoordiniert mit einer Faust am Ball vorbei - auf 4:1. Nur zwei weitere Minuten vergingen, ehe ein weiteres Tor fiel, wobei diesmal in der Abwehr unserer Leunaer gepennt wurde und ein versehentliches Handspiel im Strafraum zustande kam. Der Elfmeter wurde sicher verwandelt.
In der 63. fiel das letzte Tor der Partie, obwohl auch nach der 63. noch viele große Torchancen - teilweise wurde am leeren Tor vorbei geschlenzt - vergeben wurden. Da konnte der Gästetorwart aber mal nichts dazu...
Nach diesem wirklich guten Spiel bekam ich noch mit, welche Probleme kleine Amateurvereine wie TSV Leuna haben, eine eigene Website zu betreiben: Trainer Schikki fragte mich, ob ich nicht Zeit hätte, regelmäßig für die Website des Vereins zu schreiben, was ich leider wegen der Uni absagen musste. Aber es findet sich natürlich auch sonst so schnell keiner, der Zeit hat, eine solche Vereinswebsite zu betreiben. Fast jeder Kreisklasseverein hat eine Seite, aber bei weitem nicht alle eine regelmäßig gepflegte. Der TSV hat leider auch keine besonders aktuelle. Für die sei an dieser Stelle aber trotzdem einmal geworben:
http://fussball.tsv-leuna.net/
Nach dem Spiel fuhren wir noch am Eisenbahnerstadion in Merseburg vorbei, wo wir eine weitere Ansetzung für den kommenden Sonntag fanden.
Bad Dürrenberg/ Spergau 3:1 Giesen/ Hildesheim
Samstag, 7.Februar 2008 - Beginn 19.30
1. Volleyballbundesliga
Ergebnis: 3:1 nach ca. 100 Min.
Sätze: 27:29, 25:16, 25:21, 25:21
Besondere Vorkommnisse: Keine
Halle: Jahrhunderthalle Spergau (Kap. 1.200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 700 (4 Gästefans)
Spielqualität: 4,5/10 (Allenfalls Durchschnitt)

Nachdem wir noch zwei Stunden zu Hause waren, fuhren wir wieder Richtung Leuna, aber diesmal nicht zum TSV sondern ein paar Kilometer weiter zum VC BDS. Diese spielten gegen einen Abstiegskandidaten, den TSV Giesen/ Hildesheim, eine Fusionsmannschaft, die 2007 aus dem TSV Giesen und dem MTV Hildesheim gebildet wurde, und sollte erwartungsgemäß dilettantisch den ersten Satz trotz zeitweise fünf Punkte Führung abgeben.
Der zweite Satz war dann deutlich besser geführt, aber auch durchsetzt von Anfängerfehlern, die hauptsächlich von den Gästen, die streckenweise kaum Regionalliganiveau hatten, gemacht wurden. Danach wurde mir immer langweiliger, obwohl keineswegs die Wende so wirklich abzusehen war.
Zum Glück gewann der VC dann doch recht souverän aber ohne wirklich etwas Tolles gezeigt zu haben, mit 3:1 nach Sätzen. Ich will die Leistung des VC nun wirklich nicht schlecht reden - bei den Gästen gibt es ohnehin nicht viel zum schlecht reden, da sie kaum was zeigten, - aber ich weiß nicht, warum viele das Spiel so gut fanden. Der VC BDS hat gewonnen, was die Hauptsache aber meines Erachtens auch einzig Gute an dem Abend war. Von einem guten Spiel kann hier nicht die Rede sein!
Von guter Stimmung aber schon. Aber hauptsächlich wirkte das monotone Geklatsche ohne wirklich hörbare Sprechchöre einschläfernd. Wobei es so schon besser war, als Tennislautstärke... Nur wann die Piratencrew es wohl mal schafft, derlei Darbietungen
http://www.youtube.com/watch?v=WaQcZmd_0SQ zu zeigen? So viele Fans wie in dem Fanblock von Iraklis Thessaloniki sitzen ja auch im „Piratenblock.“ Aber auf Griechisch klingt das ohnehin besser, als wenn auf Deutsch nach diesem Rhythmus vielleicht lang gezogen „eeeeehhhhhhhhhhhh oh ja VCcccccceh! Oh mein VC!“ gerufen werden würde.

Statistik:
Ground Nr. 277 (keine neuen Grounds; diese Saison: 47 neue)
Sportveranstaltung Nr. 744-745 (diese Saison: 112)
Tageskilometer: 35 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.580 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.710 Zug/ 2.640 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele hintereinander ohne 0-0: 3
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 132

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WE132I: Beim Halbfinale des 37. Chemiepokals; nur jeder zweite Treffer wird gezählt und jeder zweite Finalist kommt aus der Mongolei

37. Chemiepokal 2009 - Weltoffenes Amateurboxturnier
Freitag, 6.Februar 2008 - 1. Halbfinale 15.00, 2. Halbfinale 19.00
Internationales Amateurboxturnier
Delegationen aus: Deutschland, Schottland, China, Mongolei, Russland, Litauen, Algerien, Tschechische Republik, Indien, Usbekistan
Bester Kampf: Gu (CHN) 5:9 Enkhjargdal (MGL)
Schlechtester Kampf: Woge (DEU) 1:0 Semiotas (LIT)
Halle: Ballsaal im Maritim Hotel Halle/ Saale (Kap. 400 Sitzplätze)
Zuschauer 1. Halbfinale: 110
Zuschauer 1. Halbfinale: 200
Unterhaltungswert: 5,5/10 (Besserer Durchschnitt)

Ergebnisse 1. Halbfinale:
Bouji (DEU) 2:1 Abdulkhadimov (RUS)
Gu (CHN) 5:9 Enkhjargdal (MGL)
Dornjnyambu (MGL) 6:2 Schaer (DEU)
Bariaddii (MGL) 11:5 S. Ignatiyev (RUS)
Sipahi (DEU) 6:12 M. Ignatiyev (RUS)
Kerber (DEU) 4:11 Kavaliauskas (LTU)
Rahou (ALG) 2:4 Namandakh (MGL)
Korptyakov (RUS) 0:2 Buga (DEU)
Novotni (CZE) Niederlage 2. Rd. RSC gegen Moskovsky (RUS)
Krause (DEU) 1:4 Meng (CHN)
Abdullaev (UZB) 5:0 Dong (CHN)
Teper (DEU) Ausgeschieden wegen Verletzung gegen Segeyev (RUS); Kampf nicht ausgetragen

Ergebnisse 2. Halbfinale:
Robitsch (DEU) Niederlage 2. Rd. RSC gegen Brahimi (ALG)
Beblik (DEU) 5:4 Mayengbam (IND)
Schmidt (DEU) 1:7 Gribatshov (RUS)
Herfurth (DEU) 7:5 Yang (CHN)
Schwan (DEU) 3:7 Chao (CHN)
Culcay-Keth (DEU) 5:2 Sitnikov (RUS)
Köber (DEU) 5:0 Singh (IND)
Hofmeister (DEU) 4:7 Subacius (LIT)
Singh (IND) 4:8 Ben Chebla (ALG)
Woge (DEU) 1:0 Semiotas (LIT)

Vor dem Turnier:
Die mir ohnehin unsympathischsten Delegationen - Italien und Kuba - sagten ihr Kommen (zum Glück?) vorzeitig ab. Wobei die Kubaner wieder einmal die Frechheit besaßen, erst zu- und dann, vier Tage vor Beginn, abzusagen. Wieso man diese Truppe auch immer wieder einlädt ist mir ein Rätsel. Wenn man auf kubanischer Seite Angst hat (berechtigterweise, da immer wieder vorgekommen), dass die Genossen Landesverrat begehen und sich im kapitalistischen Ausland absetzen, soll man sie doch erst gar nicht ins Ausland lassen.
Warum die Italiener absagten, die letztes Jahr das arroganteste Arschloch von Faustkämpfer, den ich je erlebt habe, schickten, ist nicht ganz klar.
Ansonsten hat man diesmal auch darauf verzichtet Verbände wie den ukrainischen oder nigerianischen anzuschreiben, da man den Behördenterror der Deutschen befürchtete, die sich schon einmal den Skandal leisteten, den Ukrainern und Nigerianern die Einreise zu verwähren. Und da soll sich mal einer beschweren, wenn man wegen eines EU-Passes extra lange an der Grenze zur Ukraine warten muss...

Atmosphäre:
Amateurtypisch wurde nur von Zeit zu Zeit dazwischen gerufen, wobei keinerlei besonders originelle Kommentare kamen. Etwas für Erheiterung sorgte dann aber doch der Schwabe, der bei jedem Chemiepokal dabei ist und jeden Kampf vom ersten Viertelfinal-Bout bis zum letzten Finalkampf schaut, der immer wieder die Nummerngirls statt der Kämpfer anfeuerte.
Ansonsten: Stimmung = Null.
Vom sonstigen Drumherum: die Security war sicherlich vom Hotel, was man an den für Security-Leute extrem langen Haaren (um die 5mm anstatt Glatze) und dem höflichen Auftreten feststellen konnte, das Catering auch, was man an hoher Qualität und extrem hohen Preisen feststellen konnte. Fazit: Boxen sollte man doch in Sporthallen und nicht in Hotelsälen austragen. Für beide Halbfinalkarten legt man 30€ hin, was natürlich auch eine Unverschämtheit ist - 21 Kämpf hin oder her; es gibt doch echt packendere Kampfsportarten als Boxen und die Fightnight in Merseburg z.B. war bedeutend billiger für immerhin 16 Kämpfe.

Zusammenfassung:
Ganz so verrückt wie in der Überschrift angedeutet war es natürlich nicht, doch fiel zum einen unangenehm auf, dass viel weniger Trefferpunkte erzielt bzw. gewertet wurde als in den Jahren zuvor, was nur an einem neuen Wertungssystem liegen kann: wenn nun mittlerweile vier der vier, statt wie üblicherweise drei der vier Punktrichter nahezu zeitgleich (Verzögerungszeit unter einer Sekunde) auf den Knopf drücken müssen, ist es kein Wunder, wenn wirklich nur jeder zweite Treffer gezählt wird. Aber die größten Pfeifen sitzen sowieso meistens am Ring und stehen nicht in ihm drin...
Die Besten, die im Ring standen, waren an diesem Halbfinaltag die Mongolen. Da überzeugte jeder und es kamen auch alle vier weiter. So gut waren die Kämpfer aus dem 2,6-Millionen-Einwohner-Land mit der Landesfläche, die die deutsche um das vierfache übersteigt, noch nie in Halle. Auch vom Auftreten traten sie positiv in Erscheinung. Deren Kampfrichter war auch gut. Auch interessant war natürlich die algerische Delegation, die zum ersten Mal da war und auch gute Kämpfer schickte, von denen einer offensichtlich französischer Abstammung war. Allerdings ließen die Betreuer mich an meinen Arabischkenntnissen zweifeln, da die - selbst vor mir sitzend - für mich unverständlichen Kram erzählten. Allerdings hätte wohl auch mein Lehrer die beiden nicht verstanden, mit ihrem Meghreb-Dialekt...
Die meisten Kämpfe waren Durchschnitt oder leicht darüber, ein besonders negatives Erlebnis gab es nicht, ein besonders positiv herausragendes aber auch nicht. Überteuert war alles und am Ende steht das Fazit, dass sich beim Chemiepokal hauptsächlich das Finalturnier lohnt. Warum wir dieses Mal nicht beim Finalturnier waren, kann im Bericht vom Samstag nachgelesen werden.

Statistik:
Ground Nr. 277 (kein neuer Ground; diese Saison: 47 neue)
Sportveranstaltung Nr. 742-743 (diese Saison: 110)
Tageskilometer: 30 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.545 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.710 Zug/ 2.605 Fahrrad)
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 132

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Sonntag, 1. Februar 2009

WE131II: Mal gucken, was so bei der Konkurrenz los ist... ein Besuch beim VC Leipzig

VC Leipzig 3:1 Wuppertal Titans
Sonntag, 1.Februar 2008 - Beginn 16.00
1. Volleyballbundesliga
Ergebnis: 3:1 nach 114 Min.
Sätze: 25:27, 25:21, 25:18, 26:24
Besondere Vorkommnisse: Keine
Halle: Ernst-Grube-Halle (Kap. 1.100 Sitzplätze)
Zuschauer: 1.050 (10 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)

Wir wollten mal bei einem anderen Verein als unserem VC Bad Dürrenberg/ Spergau Volleyball gucken und da auch einige Fußballspiele in Leipzig angesetzt waren, kamen wir auf die Idee, dieses Spiel zu gucken. Die Fußballspiele in Leipzig wurden alle abgesagt, da minimaler Schneefall dafür sorgte, dass die „Herren“ vom Stadtverband einfach jegliche Planung über den Haufen warfen - wie die Idioten bis Mitte August alle Spiele nachholen wollen, will ich ja mal wissen... Schon erschreckend, wenn man bedenkt, wie vor 10 Jahren noch solche Spiele auf gefrorenem Platz ausgetragen wurden, die jetzt wegen der Verletzungsgefahr abgesagt werden. Dann sollen die halt vom Fußball zum Tischtennis wechseln! Wir fahren schließlich auch 35km mit dem Fahrrad gegen den Wind auf teils nicht geräumten Wegen um ein paar großen Männern dabei zuzusehen, wie sie einen Ball über ein hochgespanntes Netz schlagen...

Halle:
Die Ernst-Grube-Halle der Uni Leipzig, früher aber der Deutschen Hochschule für Körperkultur gehörend, ist ein unter Denkmalschutz stehender Bau - gut, dass man auch Sporthallen unter Denkmalschutz stellen kann, besonders im Zeitalter des Arena-Wahns - und verdient auf jeden Fall einen Besuch. Von Außen sieht die Anlage etwas wie ein einfaches Barockgartenschloss aus, Innen fallen Säulengänge, Löwenfiguren an den Treppenaufgängen und vor allem eine wunderbare hölzerne Decke mit weißer Stuckarbeit auf.
Auf jeden Fall eine der schönsten Sporthallen Deutschlands neben der Hermann-Gieseler-Halle in Magdeburg, die allerdings etwas gammliger ist. Die modernen Tribünen passen natürlich nicht so ganz rein, geschweige denn die hässliche Bandenwerbung.

Spiel:
Die Partie war eigentlich recht ansehnlich wenn man bedenkt, dass da zwei Abstiegskandidaten gegeneinander spielten. Zwar einige stümperhafte Fehler, aber auch schöne Aktionen wie lange Schmetterbälle und hohe Zuspiele am Netz oder starke Blocks. Im ersten Satz führte zumeist der Gastgeber, doch zum Ende des Satzes gaben sie diesen noch aus der Hand.
Im zweiten Satz hatte der Gast dann nicht so viel Glück, denn Leipzig war recht deutlich besser über weite Strecken des zweiten Spielabschnittes, sodass vier Punkte Vorsprung herauskamen.
Richtig Pech hatten die Gäste aus Nordrhein-Westfalen aber erst im dritten Satz, als sich einer ihrer Spieler ernsthafter verletzte (Bänderriss wurde gemunkelt - sah vom Zusehen her auch so aus; umgeknickt und verkrampft liegen geblieben). Natürlich war das nicht der Grund für die immer schwächer werdende Leistung. 25:18 ging der dritte Satz nun an den VCL.
Im vierten Durchgang sah es nach einem schnellen Sieg für den VC aus, doch Wuppertal kämpfte sich noch einmal heran. Aus bis zu sechs Punkten Rückstand wurde Gleichstand. Sogar einen Satzball hatten sie einmal, doch am Ende punktete der VC drei Mal hintereinander, sodass es 26:24 ausging. 3:1 somit der verdiente Sieg für die Leipziger.

Drumherum:
Zu dem Ambiente der Halle passend, hatte man eine recht höfliche Security aufgefahren, das Essen war allenfalls Mittelmaß und die in den Satzpausen auftretende Tanzgruppe war so doof, wie man es von einer Mittelschule aus einem Kaff bei Leipzig erwartet.

Heimfans:
Die VCL-Fans waren nicht mehr als Durchschnitt. Irgendwie scheint überall in Deutschland eine etwa 20 Mann starke (oder eher: schwache) Gruppe von aktiven Fans mit Trommeln und Krakeelen die Halle allein zu unterhalten. Ab und an stimmen dann mal die anderen Zuschauer mit ein, wobei diese nur von Zeit zu Zeit das rhythmische Klatschen mitmachen.

Gästefans:
Die 10 Mitgereisten aus dem Bergischen Land teilten sich dann in eine Fünfergruppe, die sich nie irgendwie hervortat und in eine, die sich zwar akustisch hervortat, aber unter die Kategorie „Dummschwätzer“ fiel.
Die Akustik war im Übrigen auch von der dummen Sorte: Immer bloß „Titans!“ in ein Megafon grölen, ist einfach nur langweilig. Aber was will man erwarten, wenn man aus einer Stadt kommt, die man das San Francisco Deutschlands nennt. Hat zwar eigentlich was mit den steilen Straßen dort zu tun, aber das stimmungsmäßige Niveau der Supporter war auch recht US-Amerikanisch... Mal ganz davon abgesehen, dass der Vereinsname sowas von bescheuert ist, dass man sich eigentlich schämen muss, den Verein mit seinem Namen anzufeuern. Sprechchöre, die irgendwie "Wuppertal" enthielten, kamen einfach gar nicht!
Vor allem im persönlichen Gespräch und dem einfachen Zuhören nach dem Spiel, zeigten sie sich mal wieder von bester Seite. Aber so sind sie eben, unsere Freunde aus dem Westen: ist man mal im Wilden Osten, wird schön über alles gemeckert und Jeder zurechtgewiesen, weil man meint, alles besser zu wissen und gesehen zu haben. Vor allem natürlich besser als die Schiedsrichter, die natürlich, da sie aus Städten wie Merseburg und der Gegend stammten, einen Ball, der klare 50 bis 100cm im Aus war, für Leipzig als im Feld gaben.
Ich sparte es mir zu erwähnen, dass der Ball 10-20cm im Feld war und ich es, im Gegensatz zu den gegenüber der Szene sitzenden Trainern und Fans der Gäste, aus nächster Nähe auf Höhe des einen Linienrichters gesehen habe...

Aber trotzdem natürlich Respekt an die Gästefans, die knapp fünf Stunden Fahrt aufsich genommen haben und dann eine Niederlage erleben mussten, obwohl sie wirklich beherzt anfeuerten!
Zusammenfassung:
War mal wieder ein lohnender Spielbesuch, wobei ich echt schon bessere Volleyballspiele gesehen haben, mal ganz davon abgesehen, dass es auch viel interessantere Sportarten gibt als Volleyball.
Die insgesamt 70km mit dem Fahrrad waren bei Null Grad gerade zu bewältigen, weil glücklicherweise der Wind nicht noch gedreht hatte auf dem Rückweg, sodass wir den auf dem Hinweg strammen Gegenwind als Rückenwind ausnutzen konnten. Da kann man auch auf flachen Stücken mal 40km/h fahren.

Statistik:
Ground Nr. 277 (neuer Ground; diese Saison: 47 neue)
Sportveranstaltung Nr. 741 (diese Saison: 108)
Tageskilometer: 70 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.515 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.710 Zug/ 2.575 Fahrrad)
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 131

Mehr Fotos unter:

WE131I: A fast-paced match with impressive away support; the Eastern-German Basketball Derby

Mitteldeutscher BC 88:78 BV Chemnitz 99
Saturday, 31st January 2008 - tip-off time 19.30
2. Basketballbundesliga (2nd level)
Result: 88:78 after 40 min. - Halftime: 48:39
Quarter results: 22:20, 26:19, 27:16, 13:23
Scorers MBC*: Moore 17, Leutloff 17, Bernard 16, Gilbert 15, Chavis 9, Cardenas 8, Ides 4, Schmidt 2
Scorers 99*: Gerwig 20, Pfeiffer 15, Baker 13, Khartchenkov 12, Harbut 10, Seruggs 4, Worenz 2, Buchmiller 2
Sent-offs*: Chavis 35:12 (fifth foul)
Sports hall: Stadthalle Weißenfels (cap. 3,000; 2,500 seated)
Attendance: 2,800 (400 away fans)
Overall quality: 9.0/10 (Excellent!)

* The credits go to my dad, and not to that useless page “Die Junge Liga” who perverts the copyright-hysteria to a new level by protecting their scribble.

Pictured: The away supporters, really deserving the title “best fans of the league”

The MBC webpage called that duel between the “Wolves (Wölfe)” and the “Niners“ the great Eastern-German derby” and the Chemnitz 99ers page a “jubilee match” because they are playing their 200th match in the 2nd professional division. So both sides had a lot of expectations before the match; Chemnitz supporters were expected to rock the hall with 400 fans and both teams going for the victory.
To my surprise, Chemnitz’s support did not belie the expectations: 400 fans and a lot of them were active right before the start of the game: dozens of sparklers burning in the darkened hall during the entrance, then some paper rolls thrown on the court and during the whole match the 400 were louder than the hosts. They also had the better texts and moved a lot. Sometimes they even went vulgar: chants like “Hu-Hu-Hu-Hurensohn - son of a bitch” or “Schwuler, Schwuler - Gay” were also used.
MBC support proved once more that they are just average now. Therefore there was a banner reading “40 minutes opponents but friendship will win”, clearly indicating, that MBC fans did not want verbal confrontation because they are just too inferior. Three different chants “Von der Saale bis zur Nordsee, immer wieder MBC” (usually sang by about 30 fans), “Hier regiert der MBC” (100 voices) and “Defense!” (500 voices) were chanted by the home fans. A shame, that there are still some claiming that Weißenfels has the best fans in the Bundesliga. Once they had them - during the good old times when they played in the top-flight - but today it’s just average.
Luckily, the team is really not just average. Well, until the 17th minute, MBC never went ahead by more than three points, but there was a slight advantage visible for Weißenfels as it ought to be due to their table-topping position. Chemnitz, ranked 6th, had some difficulties to stand the high pace and great technique by the host from 17th to 33rd minute. MBC then was in front by up to 20 points. But nonetheless the advantage decreased in the fourth quarter. Partially the lead seven points ahead, only. One and a half minute before the end, the victory seemed to be clear then. 10 points ahead. The final result consequently was 88:78. In one of the best basketball matches - not just great due to the atmosphere which had been extraordinary great compared to other matches in Germany - also due to the great sports value of that thrilling match.
To sum it up: That match really deserves the title “great derby”! I never saw such a great basketball match in Germany before and never saw or heard of such great atmosphere in a German basketball hall. Maybe we will find the way to the basketball hall in Chemnitz this or next season, although we dislike that ugly town… But you must pay respect to the players for the performance and last but not least: to their fans for the great show!

Pictured: A nice scene from the beginning of the match.

Statistics:
Ground No. 276 (not a new ground; this season: 46 new ones)
Sporting event No. 740 (this season: 107)
Kilometres that day: 45 by bike
Km this season: 17,445 (9,270 car/ 2,960 plane/ 2,710 train/ 2,505 bike)
Number of weeks since the last week without any sporting event (Aug 1st-6th 2006): 131

For more photos see:

http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090131%20MITTELDEUTSCHER%20BC%2088-78%20BV%20CHEMNITZ%2099/