Dienstag, 20. März 2018

W607III-IV: Schwaben-Tour; Hansa auswärts auf der schwäbischen Alb, dann quer durch Bayerisch-Schwaben

Verein für Rasenspiele 1921 Aalen ......................... 1
F.C. Hansa Rostock .................................................. 0
- Datum: Samstag, 17. März 2018 – Beginn: 14.05
- Wettbewerb: 3. Liga (3. Profifußballliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 1-0 55. Trianni
- Gelbe Karten: Henning (Hansa)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: sogenannte Ostalb Arena (Kap. 14.500, davon 4.685 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 4.500 (davon knapp 1.000 Gästefans und 4.194 zahlende)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Unterirdische Leistung vom FCH, dessen Fans wieder die Stimmung dominierten – Aalen spielte allerdings gut)

FC Lindenberg 1907 ............................................... 3
SGM T.S.V. Aitrach/ SV Tannheim ....................... 0
- Datum: Sonntag, 18. März 2018 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Kreisliga A 3, Bezirk Bodensee (9. Liga, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-0 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 5. Hammer, 2-0 61. Rrahimi, 3-0 81. Liwinez
- Gelbe Karten: Aras, Huber (Lindenberg); F. Villinger, C. Villinger?, Rock (Aitrach)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Wasemoos Arena, Kunstrasenplatz Sedanstraße (Kap. 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 90 (davon mind. 5 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ganz gutes Spiel)

EV Lindau Islanders ................................................ 4
EC Höchstadt Alligators .......................................... 5
- Datum: Sonntag, 11. März 2018 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Oberliga Süd Qualifikation, Halbfinale/ Spiel 2 (Bayernliga; Oberliga Süd; 3. Eishockeyliga, 1. Halbprofiliga gegen 4. Eishockeyliga, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-5 nach 60.18 Min. (20/20/20//0.18) – Drittelergebnisse: 3-2, 0-1, 1-1, Verlängerung: 0-1
- Tore: 1-0 6.23 Brunnhuber, 1-1 6.52 Mikesz, 2-1 11.04 Farny, 3-1 13.03. Farny, 3-2 14.40 Jun, 3-3 39.32 Aab, 4-3 43.43 Quaile, 4-4 51.49 Wiedl, 4-5 60.18 Babinsky
- Zeitstrafen: Lüsch 2, Wenter 2+10, Brunnhuber 2+10, Mlynek 2 (Lindau = 28 Minuten); Petrak 2, Babinsky 2/2, Lenk 2+2, Stütz 2, Tratz 2 (Höchstadt = 14 Minuten)
- Austragungsort: Eissportarena Lindau (Kap. 1.200, davon 150 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 1.000 (davon 867 zahlende und ca. 30 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Hartes und spannendes Spiel) VfR Aalen 1921 1:0 F.C. Hansa Rostock Photos with English Commentary:
a) 3rd Division: VfR Aalen vs. F.C. Hansa Rostock 
b) 9th Division: Lindenberg/ Allgäu vs. Aitrach/ Tannheim 
c) Ice-Hockey: Lindau Islanders vs. Höchstadt Alligators 
d) Swabian Alps: Bühlertann, Ellwangen/ Jagst, Niederalfingen (Marienburg Castle) and Aalen 
d) Bavarian Swabia (Bayerisch Schwaben): Memmingen, Ottobeuren, Kronburg, Maria Steinbach, Kalden, Altusried, Kempten, Heimenkirch, Lindau/ Bodensee, Sigmarszell-Kirchdorf, Lindenberg im Allgäu  VfR Aalen 1921 1:0 F.C. Hansa Rostock Trotz erneutem Wintereinbruch, ließ ich mir die Schwaben-Tour um das Hansaspiel in Aalen nicht versauen. Es ging um kurz nach 5 Uhr auf die Piste. Nach knapp 4 Stunden Fahrt war Ellwangen an der Jagst erreicht. Diese Kleinstadt auf der Schwäbischen Alb hat ein sehr sehenswertes Schoss (Berglage, großer Verteidigungsring, italienischer Renaissance-Innenhof, eine ganze Galerie von Hackfressen auf den Schlusssteinen von Gewölben) und eine schöne kleine Altstadt um die eindrucksvolle Kirche mit Kloster- und Schulkomplex drumherum. In Niederalfingen steht eine schöne historistische Burganlage, die als katholische Jugendeinrichtung genutzt wird. Das Dorf selber liegt in toller Berglandschaft mit Bachläufen und steilen Hängen. Aalen schließlich hat wenig zu bieten: Die Altstadt ist überwiegend modern zugebaut und betoniert – dazwischen nur etwas primitives Fachwerk. Die alte Neustadt hat eine ganz interessante Kirche aus dem 19./ 20. Jh. zu bieten.

Das „Ostalb Arena“ genannte Stadion passt zur Innenstadt von Aalen: sieht furchtbar billig ist, zusammengepfriemelt und seltsam, aber dennoch nicht hässlich. Die vier Tribünen sind wirklich primitiv und leicht gebaut, bis auf den Gästestehbereich haben die Stahlrohr-Holz- und Betonkonstruktionen Dächer. Eine Besonderheit ist das britisch wirkende Pitchside-Standing: kauft man wie ich für 12€ Stehplatz Süd, steht man an einer 1,40m hohen Bande 3m vom Spielfeldrand weg und ebenirdisch. Habe ich in Deutschland oberhalb der Oberliga eigentlich noch nie gesehen! Trotzdem würde ich beim nächsten Spiel in Aalen Sitzplatz Gästeblock nehmen – also wenn Hansa die nächste Saison wieder dort antritt und ich Zeit habe. Letzteres ist wahrscheinlich, erstes zu beinahe 100% sicher. Denn obwohl hier knapp 1.000 Hansafans die Stimmung an sich rissen (kein Wunder bei 100 Ultras und noch ebenso vielen emotionalen Normalos plus lächerliche 3.000+ Heimfans, die kaum den Mund aufbekamen trotz gutem Spiel ihrer Mannschaft, als Gegner), riss Aalen das Spiel an sich. Der VfR war von der ersten bis zur letzten Minute die bessere Mannschaft: mehr Zug zum Tor, viel mehr Chancen, gefährlichere Chancen, besseres Zweikampfverhalten... nach dem Seitenwechsel rannte Aalen mal wieder der katastrophal schlechten Hansa-Abwehr davon und ein verunglückter Kopfball landete irgendwie mit Schulter- und Brusthilfe im Tor. Da Benyamina einen Elfer in der 80. völlig idiotisch unplatziert schoss, blieb es beim 1:0. Nun gibt es keinerlei Zweifel mehr an einer weiteren 3. Liga Saison für Hansa.

Nach diesem enttäuschenden Spiel ging es weiter nach Bayerisch Schwaben. Dort hatte ich in Memmingen ein Hotel mit Restaurant gebucht. Vorher schaute ich mir aber die Altstadt an. Sehr viel Bruchvolk unterwegs – hauptsächlich jugendliche Schwaben die nichts mit sich anzufangen wissen – und einige Dreckecken bzw. viele unsachgemäß veränderte ältere Gebäude, aber mit einzelnen Fachwerkbauten, einigen Renaissancefassaden und den Stadttoren der ansonsten wenig ansehnlichen Stadtmauern, machte Memmingen doch einen ganz ordentlichen Eindruck. Ellwangen/ Jagst Ottobeuren Nach ausgiebigem Frühstück im Hotel in Memmingen ging es auf die leicht verschneite Piste. Erste Station: Ottobeuren. Dort gibt es eine tolle Basilika mit schöner barocker Gestaltung. Da wir hier aber in Schwaben und nicht Oberbayern sind, kam die Ausstattung nicht ganz so überladen und reich daher, wie weiter östlich in Bayern. In Kronburg befindet sich ein schönes Burgschloss auf einem Berg – zwar Privatbesitz, aber Innenhof zugänglich und sehr gepflegt. Einmal über den Fluss und in Maria Steinbach die Wallfahrtskirche besucht: sehr viele Maria-hat-geholfen-Fansachen und ähnlicher Aberglauben, die Innenausstattung noch weniger reich als in Ottobeuren aber auch eindrucksvoll. In Kalden befindet sich zwischen den verstreuten Gehöften, die nur über Single-Track-Straßen erreichbar sind, der Rest eines Schlosses. Hinter dem steinernen Rundturm bietet sich ein toller Blick in die tief eingeschnittene Flusslandschaft. In Altusried fielen mir ein paar historisch bemalte Häuser am Markt auf. Kempten hat eine große Kirche mit Schloss (Residenz) zu bieten. Heimenkirch ist etwas versifft und industriell geprägt, aber hat einige tolle Beispiele für regionale Bauernhäuser mit überkragenden Dächern und Holztäfelungen. Dann ging es runter an den Bodensee: Lindau hat ein bisschen Altstadt u.a. mit zwei direkt nebeneinander liegenden Kirchen auf einer Insel, die mit zwei Brücken ans Festland angeschlossen ist, zu bieten. Nach Meersburg noch mit das sehenswerteste an diesem hässlichen Teich... Auf dem Weg zum ersten Spiel fuhr ich noch einen schön gelegenen Weiler namens Sigmarszell-Kirchdorf (Kirche leider zu) an und zwischen den beiden Spielen schaute ich mir noch die außen eindrucksvolle aber innen eher uninteressante (nur ein Deckengemälde fiel etwas auf, war aber auch schwach ausgeprägt – da haben die Schwaben mal wieder gegeizt) Kirche von Lindenberg im Allgäu an.

Eigentlich wollte ich ja in Lindau gucken, aber die Scheißvereinigung Lindau 1919 hat wegen angeblich unbespielbarem Platz alles abgesagt: es lag nicht eine Schneeflocke auf dem Platz, zertreten oder anderweitig auffällig war der auch nicht. Eigentlich sollten in so einem Fall beide Spiele mit 0:3 gegen die Scheißvereinigung Lindau gewertet werden. Also 20km und 300m höher in die Berge: das oben erwähnte Lindenberg im Allgäu hat einen Kunstrasenplatz, auch der Rasenplatz daneben war bespielbar, aber wirkte auch etwas kurz geraten. Das Vereinsheim und der Eingang zum Stadion sind schön gemacht. Beide Plätze haben auch den gleichen Ausbau: nur drei Stufen jeweils rechts und links vom Tor vor dem Wald. Alles extrem eng hier...

Wie alle Vereine im Landkreis Lindau spielen die Clubs im Württembergischen Verband, nicht im Bayrischen mit, obwohl der Landkreis Lindau zu Bayern gehört. Aber egal in welchem Verband – Hauptsache hier wurde ein gescheiter Kick geboten. 2,50€ Eintritt ungewohnt niedrig für die Gegend und bedruckte Karte sowie Programm inklusive – Krakauer vom Grill (hier Rode Wurscht genannt) dafür 3€. Seit dem letzten Novemberwochenende gab es keinen Wettkampfbetrieb mehr hier in Lindenberg – und das letzte Spiel vor der Winterpause endete mit einer Massenschlägerei...

Heute blieb es aber friedlich und bereits nach 4 Minuten der erste Treffer: die Heimelf dominierte danach weitestgehend das Spiel, ein Lattentreffer und ein Abseitstor für den Gast, aber nach der Pause zwei weitere Tore zum verdienten 3:0. FC Lindenberg 3:0 SG Aitrach/ Tannheim Das Hauptspiel in Lindau war von vorneherein nicht der Fußballkick sondern ein Eishockeyspiel, also wieder runter an den Bodensee und dort am Seeufer neben der Ruine des abgerissenen Freibads geparkt. Direkt daneben befand sich lange eine Freilufteisbahn, auf der bis vor wenigen Jahren auch höherklassigeres Amateureishockey gespielt wurde. Die Eisfläche ist aber mittlerweile überdacht und Stehstufen sowie eine Sitztribüne wurden auch in die ansonsten eher primitive aber sehr ansehnliche Halle gebracht. Eintritt mit 10€ (Stehplatz) für die Liga noch im Rahmen, Rote Wurst auch hier 3€ und kleiner als auf dem Fußballplatz in Lindenberg.

Die schwächeren Oberliga Süd Teams und die besten der Bayernliga spielen eine „Verzahnungsrunde“, bei der es anfangs in Best-of-7-Serien um die Qualifikation zur neuen Oberligasaison geht. Das wurde von beiden gemeistert. Nun geht es noch in Best-of-3-Serien um die bayrische Meisterschaft. Der Bayernliga-Sieger Höchstadt Alligators hatte da im ersten Spiel am Freitag 1:5 abgekackt gegen die Lindau Islanders und die gastgebenden Insulaner dominierten auch heute das erste Drittel: schnelles 1-0, Ausgleich aus dem Nichts, dann stark bis auf 3-1 davon, 3-2 in der ersten Druckphase der Gäste. Doch im zweiten Drittel ging es beiden Teams nur noch ums foulen und bälzen, jeglicher Spielfluss ging verloren und Höchstadt kam zum Ausgleich. Lindau im letzten Drittel noch einmal mit einer kurzen Drangperiode, doch das 4:3 wurde erneut egalisiert. Verlängerung 1x 5 Minuten. Und die war nach 18 Sekunden mit einem Treffer für Höchstadt bereits vorbei! Das Ganze natürlich sehr zur Freude für die mit dem Schiedsrichter mitgereisten Icehopperin aus Haßfurt, die sich das dritte und entscheidende Spiel in Höchstadt am Dienstag angucken will – und das wäre bei einem Lindauer Sieg ja unnötig gewesen. Den Sieg für Lindau gab es dann aber an diesem heutigen Dienstag: 2-3 und diesmal nach Penaltyschießen!

Sie und die Schiris hatten auch eine längere Rückfahrt als die Gastmannschaft, die ja auch nicht gerade von um die Ecke kam – aber ich hatte natürlich den weitesten Weg mit 540km und ziemlich genau 5 Stunden Fahrt, die ich ohne richtige Pause (nur 5 Minuten Tankstopp bei Stuttgart) bis 1.45h durchzog. EV Lindau Islanders 4:5/OT  EC Höchstadt Alligators Statistik: (Sa+So)
- Grounds: 2.135 (Sa: 1, So: 2; diese Saison: 154 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.293 (Sa: 1, So: 2; diese Saison: 188)
- Tourkilometer: 1.240 (Sa: 510km Auto, So: 730km Auto)
- Saisonkilometer: 37.740 (24.630 Auto, davon 4.280 Mietwagen/ 10.460 Flugzeug/ 2.330 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 75 [letzte Serie: 108, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 607 Wochen.

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