Donnerstag, 24. September 2015

W478II: Erlebnis Ostblock im Ostseestadion

F.C. Hansa Rostock ....................................... 1
1. FC Magdeburg ........................................... 1
- Datum: Mittwoch, 23. September 2015 – Beginn: 20.30
- Wettbewerb: 3. Liga (3. Profifußballliga)
- Ergebnis: 1-1 nach 92 Min. (44/48) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 1-0 48. Andre Hainault (Eigentor, angeschossen von Hansas Julius Perstaller), 1-1 69. Burak Altıparmak
- Verwarnungen: Tobias Jänicke, Michael Gardawski, Dennis Erdmann (Hansa); Burak Altıparmak, Nicolas Hebig (FCM)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Ostseestadion (Kap. 29.000, davon 23.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: 16.300 (davon ca. 2.000 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Viel Action durch das anwesende Bruchvolk, Getrete der Magdeburger Bauernfußballer, Hansa nicht fähig als in allen Belangen bessere Mannschaft zu gewinnen) Hansa Rostock v 1.FC Magdeburg Photos with English Commentary:
3rd Division: FC Hansa Rostock v 1.FC Magdeburg

Noch vor der Abreise nach Libanon und Jordanien (Bericht direkt unter diesem Spielbericht!) hatten wir uns Karten für das 3.Liga-Spiel gegen Magdeburg gesichert. Im Vorfeld natürlich etwas Derbyhype, da man ja alle Spiele zwischen ostdeutschen Teams als Ostderby bezeichnen muss. Dumm wie ostdeutsche Fans nunmal meist sind, ziehen sie sich an Rivalitäten innerhalb des Ostens auf, anstatt geschlossen dem Westen mal aufs Maul zu hauen... Insofern ist Derby, wenn man Randale als unabdingbaren Bestandteil eines Derbys sieht, schon ein treffender Begriff für so ein Problemspiel wie zwischen Hansa und dem FCM.

Wir stellten jedoch eine Stunde vor Anpfiff bei Erreichen des Stadionvorplatzes fest, dass die Polizei für ein solches Problemspiel nicht so sehr präsent war. So konnten 30-40 Magdeburger Hools vor die Nordtribüne spazieren, für Fotos posieren und dann mit Feuerwerk rumschmeißen und eine Schlägerei vom Zaun brechen. Erst als es auf dem Vorplatz schon hoch her ging, kam Polizei an und griff ein. Im Stadion ging es dann sofort zu Beginn richtig rund: zum Intro interessante, kalt-blau brennende Fackeln neben einer Schalparade auf Gästeseite – ein nettes Banner, dass man auf Pyroverbote scheißt, zusammen mit Rauch in Vereinsfarben und eindrucksvoll geschlossener Schalparade samt Überzieher für alle Fans in Vereinsfarben auf der Südseite (Suptras Rostock u.a.)

Warum der Schiri aus Bremen, Jablonski, da überhaupt anpfiff, wusste er wohl selber nicht, denn er merkte nach anderthalb Minuten, dass die feucht-kalte Herbstluft den Pyronebel im Stadion hält. Nach knapp 5 Minuten Unterbrechung spielte er weiter, doch die Magdedorfer Asis hantierten nun mit Bengalos und offenem Feuer und begannen, Leuchtspuren in Rostocker Fangruppen zu schießen. Eine ging auch gezielt auf die unbeteiligte Osttribüne, anstatt gegen die Suptras auf der Süd. Die ließen sich dann auch nicht zweimal bitten und beschossen ihrerseits das Bördepack im Gäste-Stehblock. Die Randale-Gaudi ging minutenlang so – die Polizei hielt sich zurück und riskierte kein Geknüppel gegen die Magdedorfer; bei dem engen Stehplatzblock hätte man natürlich hervorragend den Gästefans eine Abreibung verpassen können: alle Ausgänge blockieren und dann mit Gummigeschossen minutenlang reinfeuern... Aber die Polizei ließ Vernunft walten und die Situation beruhigte sich in den fast 15 Minuten in denen Spieler, Betreuer und Unparteiische in den Kabinen waren.

Danach gab es auch tatsächlich noch ein Fußballspiel, wobei das lange nicht die horrenden 18€ Eintritt wert war. Hansa mit einigen Torchancen, aber nicht ansatzweise jene Sturmqualität, die für eine gute Platzierung in Liga 3 nötig ist. Der FCM kaum präsent und wenn, dann durch dreckige Fouls, die vom inkompetenten Schiedsrichtergespann mitunter nicht geahndet wurden. Hansa bekam dafür zwei lächerliche gelbe Karten, was die Magdedorfer Treter natürlich als Freibrief verstanden. Rostock hielt allerdings auch körperlich ungewohnt gut dagegen und suchte auch den Kontakt zum Schiedsrichter über Rudelbildung. Der ansich als Stürmer völlig deplatzierte Perstaller schoss dann kurz nach der Pause einen Magdedorfer an, der den Ball nur noch ins eigene Tor lenken konnte. Die hochverdiente Führung baute Hansa fast noch aus, doch das Arschloch mit der Fahne winkte Abseits. Mit dem zweiten Schuss aufs Tor gelang den Gästen der Ausgleich: ein schöner Freistoß, aber völlig absehbar und daher nicht unhaltbar für Schuhen, durch den türkischen Stürmer mit dem kuriosen Nachnamen „Sechsfinger“ (Altıparmak). Der völlig unverdiente Punktgewinn für den scheiß FCM trübte den Abend doch etwas – dass die Pyroaktionen und Tumulte den Abend getrübt hätten, würde ich nicht behaupten. Aber es ist schon ein Unterschied, ob man wie die Suptras kontrolliert Rauchbomben und Bengalos abbrennt oder diese wie das asoziale Bördebauernpack durch die Gegend auf andere Tribünen schießt. Hansa Rostock v 1.FC Magdeburg Statistik:
- Grounds: 1.462 (0 neue; diese Saison: 47 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.489 (1; diese Saison: 55)
- Tageskilometer: 30 (30km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 18.110 (9.650 Auto, davon 4.200 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 1.200 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 650 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 50 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 478.

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