Montag, 4. Mai 2015

W457I-IV: Erstes Maiwochenende in Sachsen-Anhalt

SV Wacker Wallhausen .......................................... 0
Spielgemeinschaft SpVgg 1931 Osterhausen I/
Ball- und Spielgemeinschaft Aufbau Eisleben II .. 2
- Datum: Sonntag, 3. Mai 2015 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Kreisliga Mansfeld-Südharz, West (10. Liga, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 0-2 nach 94 Minuten (45/49); Halbzeitstand: 0-0
- Tore: 0-1 59. Martin Merkel (Eigentor), 0-2 70. Florian Burghardt
- Verwarnungen: Christian Hüttl, Markus Hoffmann, NN (Wallhausen); 2x Oliver Kirsten, Riccardo Schneider, Christian Ehring, Christian Bock (Osterhausen)
- Platzverweise: Oliver Kirstenn von Osterhausen (75. wg. wdh. Fouls)
- Spielort: Sportzentrum Wallhausen (Kap. 1.106, davon 106 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 70 (davon 50 zahlende und ca. 7 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Spannendes und umkämpftes Spiel)

TSV Leuna 1919 ...................................................... 1
TSV Eintracht Lützen ............................................ 1
- Datum: Samstag, 2. Mai 2015 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-1 nach 92 Minuten (45/47); Halbzeitstand: 0-1
- Tore: 0-1 9. David Hübner, 1-1 65. Ronny Schwerdtfeger
- Verwarnungen: Ronny Schwerdtfeger? (Leuna); Marcel Richter, Christian Neef (Lützen)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 120 (davon 59 zahlende und ca. 5 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Schwache Vorstellung des TSV – ein Punkt ist viel zu wenig, aber bei der Einstellung war nicht mehr zu holen)

TSV Leuna 1919 II ................................................. 1
SpVgg Weißenschirmbach/ Vitzenburg 1999 ...... 0
- Datum: Samstag, 2. Mai 2015 – Beginn: 12.50
- Wettbewerb: Kreisliga Saalekreis, Staffel 1 (10. Liga, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 92 Minuten (45/47); Halbzeitstand: 0-0
- Tore: 1-0 55. Rene Schmidt
- Verwarnungen: Michael Stützer, Carsten Franke (Leuna); Eric Weller, Dominik Elste (Schirmbach)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 5 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Nicht unbedingt gutes Spiel, ein viel zu niedriger Sieg – aber Leuna spielte unermüdlich nach vorne und gewann völlig verdient)

SV Germania Gernrode .......................................... 1
SV Blau-Weiß Hausneindorf .................................. 1
- Datum: Freitag, 1. Mai 2015 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Harzoberliga (9. Liga, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-1 nach 92 Minuten (45/47); Halbzeitstand: 0-0
- Tore: 0-1 61. Ramon Jobst, 1-1 75. Tony Steiner
- Verwarnungen: Rick-Paul Bunzel, Dimitri Klimow (Gernrode); 2x Sebastian Henze, Rene Adelberg (Hausneindorf)
- Platzverweise: Sebastian Henze von Hausneindorf (77. wg. wdh. Fouls)
- Spielort: Sportanlage am Hagental (Kap. 700, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 145 (davon 123 zahlende und ca. 45 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Durchschnitt)

1. FC Weißenfels AH ............................................... 2
TSV Leuna 1919 AH ................................................ 3
- Datum: Donnerstag, 30. April 2015 – Beginn: 18.50
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: 2-3 nach 57 Minuten (30/27); Halbzeitstand: 1-0
- Tore: 1-0 7. Nr. 14, 1-1 40. Freddy Kamenica, 1-2 44. Rene Schmidt, 2-2 50. Nr. 6, 2-3 51. Freddy Kamenica
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadtstadion Weißenfels, Nebenplatz (Kap. 1.100 Stehplätze)
- Zuschauer: max. 15 (davon 4 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Mangelhaftes aber torreiches und spannendes Spiel)  
Photos with English Commentary:
a) Veterans Football: 1.FC Weißenfels v TSV Leuna 1919
b) Amateur Football: Germania Gernrode v BW Hausneindorf
c) Amateur Football: TSV Leuna v Eintracht Lützen, TSV Leuna Reserves v Weißenschirmbach
d) Amateur Football: Wacker Wallhausen v Osterhausen/ Aufbau II
e) Eastern Harz Mountains: Rockformations Teufelsmauer and Gegensteine, Gatersleben Medieval Tower Ruin, Gernrode Church, Selketal Landscape, Anhalt Castle Ruin
f) Südharz/ Goldene Aue: Großleinungen Landscape, Drebsdorf Estate, Kaiser-Otto-Höhenweg Medieval Road, Wallhausen Palace

Das verlängerte erste Maiwochenende nutzte ich um nach Sachsen-Anhalt zu fahren, um mich mit Freunden in Halle und Staßfurt zu treffen und natürlich auch um Fußball, v.a. Spiele des TSV Leuna, zu gucken. Direkt nach der Uni am Donnerstag ging es auf die Piste. Drei Unfälle, sechs Baustellen und zehntausende, zum Teil zum Autofahren zu blöde Leute gab es auf der Strecke, die ich sonst in weniger als fünf Stunden schaffe. Heute waren es sechseinhalb, sodass ich direkt zum Spiel von Leunas Alten Herren in Weißenfels ankam.

Das fing aber nicht gerade pünktlich an. Weißenfels bekam gerade so elf Leute zusammen, da zwei angeschlagen waren, wurde phasenweise in Überzahl gespielt. Weißenfels ging trotzdem mit ihrem technisch guten Kombinationsfußball in Führung. Doch nach der kurzen Halbzeitpause änderten sich die Verhältnisse auf dem Nebenplatz des Stadtstadions: während eine Regenfront aufzog, schloss Freddy Kamenica einen Sturmlauf hervorragend zum 1:1 ab und kurz darauf netzte Rene Schmidt aus 12, 13 Metern zum 1:2 ein. Der Ausgleich per Kopf nutzte Weißenfels dann auch nichts. Leuna, das in der gesamten ersten Halbzeit nicht einen guten Angriff aufs Tor der Gastgeber gebracht hatte, ging durch einen erneuten Treffer von Kamenica 3:2 in Front. Das war zwar nicht gerade das beste Spiel der Alten Herren des TSV das ich je gesehen habe, aber es war ein zufriedenstellender Sieg!  
Zum Maifeiertag ging es in den Harz, wo man natürlich nicht gerade in Einsamkeit unterwegs ist. Straßensperrungen und Baustellen, Sonntagsfahrer, Ausflüglerkolonnen, Wanderer die die falsche Straßenseite benutzen... Sowas hat man natürlich gerne! Das Sightseeingprogramm fiel trotzdem nicht zu kurz aus: die spektakulären Felsformationen aus Vulkangestein namens Teufelsmauer (bei Weddersleben) und Gegensteine (bei Ballenstedt, einem Ort der sonst v.a. durch sein Schloss punktet) wurden ebenso angesteuert, wie die kurios verfallene Warte bei Gatersleben direkt an der Landstraße und die Burgruine Anhalt. Diese spärlichen Mauerreste auf einem dicht bewaldeten Berg bei Mägdesprung sind der Namensgeber des Landes Anhalt. Außer dem Bergfriedstumpf (also der untere Teil von einem Turm) stehen nur noch wenige, niedrige Ziegelmauern.

Gernrode hat auch einiges Architektonisches zu bieten, doch da war ich erst vor zwei Jahren. Also gleich zum Sportplatz. Die Sportanlage Hagental liegt am Fuße eines eindrucksvollen, dicht bewaldeten Berges am Rande des Ortes. Der Wall unterhalb des Berges ist mit einigen Holzbänken bestückt. Hinter dem einen Tor fließt ein Bach entlang, der in den größeren, an der offenen Längsseite des Platzes vorbeifließenden Bach mündet. Hinter dem anderen Tor befinden sich Vereinsheim und Trainingsplatz. Auf der Längsseite mit dem Bach geht man rein. Am Kassenhaus werden wie im Westen für die Kreisoberliga 3€ verlangt. Wenigstens steht das ganz korrekt dran, sonst hätte ich gefragt ob das der Touristenpreis ist. Also 3€ habe ich in Sachsen-Anhalt echt noch nie für diese Liga gezahlt.

Wenigstens haben bis zu 100 Leute bequeme Sitzplätze und man sieht von den meisten Stellen des Platzes auch gut. Nur war das Spiel jetzt nicht so überragend. Der Gast aus Hausneindorf war deutlich weiter hinter dem Gastgeber Gernrode platziert und entsprechend defensiver eingestellt, aber Gernrode zeigte nichts Vernünftiges bis weit in die zweite Hälfte hinein. Nach einer Stunde ging dann sogar Hausneindorf in Führung. Erst nach einem Standard gelang den Gastgebern der Ausgleich. Dabei spielte der Gast nach einer berechtigten gelb-roten Karte fast 15 Minuten in Unterzahl. Ansonsten war das Spiel aber gar nicht so ruppig. In Sachsen-Anhalt geht halt alles disziplinierter ab als in NRW... Aber immerhin konnte der Hausneindorfer Anhang gut pöbeln. Die Mutter neben mir wollte schon ihre Kinder wegschicken, weil sie noch nicht so früh die wichtigen Redewendungen wie „so ein Fuck, Alter“ oder „was pfeifst du für ne Scheiße du Votze“ lernen sollten...  
Samstag ging es zum Heimspieltag des TSV Leuna. Leider gab es kein Jugendspiel, aber die II. und I. Männer reichen ja auch mal. Zuerst trat die Zweite Mannschaft gegen die Spielvereinigung Weißenschirmbach/ Vitzenburg an. Weißenschirmbach in akuter Abstiegsgefahr und entsprechend traten sie auch auf: Leuna II ist zwar auch im hinteren Tabellenbereich, aber schon fast gesichert – und Weißenschirmbach zeigte nach einer einzigen frühen Torchance fast gar nichts mehr. Leuna bestimmte das Spiel, vergab aber bis zur 55. Minute alle ihre Torchancen. Erst ein Freistoß von Rene Schmidt aus etwa 30m ging an allen vorbei ins lange Eck. Der hochverdiente Führungstreffer war Renes zweites Tor im zweiten Spiel innerhalb von drei Tagen. Die letzten 35 Minuten waren ebenfalls von Leuna bestimmt, doch beim Versuch mit einem zweiten Tor alles klar zu machen, handelte sich Leuna zwei gefährliche Konter ein, die ans Torgestänge gingen. Der nach einem Foul angeschlagene Torwart Patrick Lenzen musste dann auch noch gegen Toni Fiebig, der vorher die ganze Zeit im Feld gespielt hatte, ausgetauscht werden. Fiebig zeigte noch eine Parade, ehe der sichere Schiedsrichter die Partie beendete.

Auch die Partie zwischen der Ersten Mannschaft des TSV Leuna und dem fast schon abgestiegenen TSV Lützen war sehr torarm. Nach einem lächerlichen Freistoß an der Mittellinie (der Lützener stützt sich auf und bekommt dafür einen Freistoß geschenkt) landet der Ball nach nur zwei Stationen mit viel Glück für den Gast im Tor. Diese Freistoßentscheidungen sollte aber einer der ganz wenigen Fehler des hallenser Schiris Ußfeller bleiben, der ansonsten immer wieder bei von mir besuchten Spielen verschiedener Mannschaften durch grobe Fehlentscheidungen parteiisch aufs Spielgeschehen eingewirkt hatte. Dass Leuna hier nicht über ein 1:1 – Ronny Schwerdtfeger erzielte in der zweiten Halbzeit gegen die Laufrichtung des Torwarts den verdienten Ausgleich – hinauskam, lag aber keineswegs am Schiri und anderen Einflüssen Dritter; wenn hier etliche Spieler lustlos auftreten, wenig Bewegung ins Spiel bringen, eine harte Gangart scheuen oder einfach offenbar grobe Defizite im Torschuss haben, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man nach so einem schwachen Unentschieden wieder auf einem Abstiegsplatz steht. Wenn da nicht immer wieder die tollen Punktgewinne wie letzte Woche beim Tabellenzweiten in Landsberg wären, könnte man die Mannschaft schon längst in Richtung Kreisoberliga verabschieden. Zum einen würde mich ein Erfolg in der kommenden Woche beim Tabellenführer im Affengehege nicht wundern, zum anderen befürchte ich aber, dass es in jedem Falle bis zum letzten Spieltag in Spora zittern heißt...

Auch wenn nur eines der beiden Ergebnisse zufriedenstellend war, war es wieder schön beim TSV Leuna gewesen zu sein!  
Am Sonntag fuhr ich nach einem Spielbesuch im Südharz nach Bonn zurück. Das Kreisligaspiel in Wallhausen/ Helme, zwischen Wacker Wallhausen und der Spielgemeinschaft SpVgg Osterhausen I und Aufbau Eisleben II, lag prima auf dem Weg. Ich fuhr erstmal noch den Höhenzug nördlich von Wallhausen, einen Harz-Ausläufer, ab. In Drebsdorf schaute ich mir das Rittergut mit dem markanten Taubenturm an und fuhr den direkt dahinter auf den Höhenweg führenden Schotterweg hoch. Der ist teilweise sehr steil, sehr ausgewaschen mit tiefen Querrinnen und Schlaglöchern, führt mitunter über Grashänge und ist ohne Allrad und viel Bodenfreiheit eigentlich nicht machbar. Die Landschaft ist aber richtig schön – blühende Obstbäume in sanfter Berglandschaft mit Nadel- und Laubbäumen bewachsen – und das Fahrerlebnis lässt sich auch sehen. Der eigentliche Höhenweg, eine mittelalterliche Wegstrecke von Bennungen nach Sangerhausen, lässt sich wohl auch überall ohne Allrad (nur eben mit vernünftiger Bodenfreiheit) fahren. In Wallhausen selbst schaute ich mir noch das Renaissanceschloss an, das ein paar schöne Wappensteine hat, aber eine recht unschöne Farbgebung.

In Sichtweite des Schlosses befindet sich das sehr schöne Sportzentrum mit topp saniertem Vereinsheim mit Kegelbahn und nicht wirklich sanierter Tribüne am engen Fußballplatz. Die Tribüne ist originell konstruiert: drei Betonplattenreihen, die unterste mit teils sehr morschen Holzbänken mit Kunststoffüberzug, auf der obersten noch vier einzelne Holzbänke und an den Außenbereichen noch je ein Wellblechhäuschen mit einer Sitzbank für nur je drei Personen darunter...

Das Spiel war eng umkämpft und der Gast hatte die größeren Spielanteile. Allerdings kam auch Wallhausen, die schon mehrere Spielzeiten Landesklasse spielten, zu Möglichkeiten. Es ging torlos in die Kabinen, doch nach weniger als einer Stunde Spielzeit grätschte ein Wallhausener Verteidiger eine scharfe Hereingabe von links aus 5m Entfernung ins eigene Tor. Elf Minuten später landete ein Kopfball aus ähnlich kurzer Distanz im selben vom Schützen aus linken Toreck. Danach wurde die Partie noch umkämpfter, Osterhausen schund dreist Zeit und verlor noch einen Mann mit Gelb-Rot – doch Wallhausen kam zu keinem einzigen Treffer, was nicht zuletzt an ihrem sehr guten Gästeschlussmann lag.

Auf dem Rückweg verließ ich die Autobahn 38 um dem Verkehrschaos um Kassel herum zu entgehen bereits in Arenshausen/ Thüringen. Dann ging es über teils völlig leere Landstraßen in nur wenig mehr als vier Stunden via Hessisch-Lichtenau, Frankenberg/ Eder (hab für die nächste Sonntagstour auch einige interessante Orte gefunden) und Bad Laasphe auf die A4 und dann via Much nach Bonn.  
Statistik:
- Grounds: 1.356 (Fr 1 neuer, So 1 neuer; diese Saison: 201 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.366 (Do 1, Fr 1, Sa 2, So 1; diese Saison: 254)
- Tageskilometer: 1.360 (Do 580km Auto, Fr 150km Auto, Sa 180km Auto, So 450km Auto)
- Saisonkilometer: 51.970 (37.070 Auto/ 8.200 Flugzeug/ 4.760 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.850 Fahrrad/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 61 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 457

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