Montag, 12. Januar 2015

W441III: Zwei Mal Zwei Zu Drei Nach Zwei Null Rückstand

TV Gladbeck 1912 „Giants“ ...................................... 2
Deutsche Sporthochschule „SnowTrex“ Köln ......... 3
- Datum: Sonntag, 11. Januar 2015 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: 2. Volleyballbundesliga der Damen (2. Spielklasse im Frauenvolleyball)
- Ergebnis: 2-3 nach 132 Min. – Sätze: 25-17, 25-22, 22-25, 22-25, 12-15 (Punkte = 106:103)
- Spielort: Artur-Schirrmacher-Sporthalle (Kap. 550, davon 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 350 (davon 251 zahlende und ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Ausgesprochen enges Spiel mit vielen guten Ballwechseln)

Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft U19 ................... 2
Kölner EC Die Haie U19 ............................................ 3
- Datum: Sonntag, 11. Januar 2015 – Anbully: 10.30
- Wettbewerb: Deutsche Nachwuchs Liga (1. Spielklasse im U19-Eishockey)
- Ergebnis: 2-3 nach 60 Min. (3x20) – Drittelstände: 1-0, 1-2, 0-1
- Tore: 1-0 5. Strodel, 2-0 28. Brazda, 2-1 29. Hildebrand, 2-2 34. Kohler, 2-3 42. Dreschmann
- Strafzeiten: Stocker 2+2, Eckl, Lautenschlager, Kaisler, Szumilas, Rosel, Keresztury, Brazda (DEG = 18 Minuten); 2x Fohrler, 2x Granz, Dreschmann, Grosse (KEC = 12 Minuten)
- Spielort: Trainingshalle des Eisstadions an der Brehmstraße (Kap. 300 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (davon ca. 20 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und spannendes Spiel in einer unangemessenen Spielstätte)  
Photos with English Commentary:
a) Under-19 Ice Hockey League 1: Düsseldorfer EG lost to Kölner Haie
b) Women’s Volleyball League 2: TV Gladbeck lost to DSHS Köln

In Düsseldorf gibt es schon lange keinen Zoo mehr, da er im Zweiten Weltkrieg zerbombt wurde, aber eine S-Bahn-Haltestelle heißt noch entsprechend. Und wenn man von dieser noch 1km läuft, erreicht man das Eisstadion an der Brehmstraße, das vor 10 Jahren noch Profi-Eishockey sah. Nun sieht es nur noch samstags Eishockey und zwar die Nachwuchs-DEL. Sonntagsspiele, so erklärte mir eine Spielermutti, werden nur in der Trainingshalle nebenan ausgetragen, was sie auch Schwachsinn findet. Die Laufschule solle gefälligst in die Trainingshalle ausweichen, wenn die DNL Sonntag früh spielt.

Die Trainingshalle ist nämlich völlig unzulänglich: man kann nur hinter den Toren und auf Teilen der einen Längsseite am Plexiglas stehen: keine Sitzgelegenheiten (z.B. für Großeltern der Spieler!), keine gute Sicht durch die oft unsauberen Scheiben. Absolut lächerlich, in was für einer Dreckshalle hier zukünftige Profis spielen müssen!

Wie viele von denen es dann tatsächlich in die Kader der Profiteams ihrer Vereine schaffen – DEL 2 wird ein größerer Abnehmer junger deutscher Talente sein – ist natürlich fraglich, da nach wie vor alle Teams der höchsten deutschen Profiliga Söldnertruppen mit mindestens 80% ausländischen Spielern sind.

Was die Jugendlichen hier auf dem Eis zeigten, war sehr gut. Im ersten Drittel war nur seltsam, wie Köln Chance um Chance vergeigte und Düsseldorf mit ganz wenig Aufwand im Angriff das 1:0 erzielte. Im zweiten Drittel kam noch das völlig unverdiente 2:0 hinzu, doch Köln drehte das Spiel noch zu einem gerechten 2:3 Sieg. Die Anzahl der Strafminuten war aufgrund des aggressiven Spiels beider Seiten noch recht niedrig: hier waren schon einige der klassischen Eishockey-Prolls dabei, die - angefeuert von ihren Eltern - sich viel mehr aufs Foulen und Prügeln statt aufs Pässe spielen und Tore erzielen konzentrierten...  
Von Düsseldorf ging es nach Essen weiter von dort nach Gladbeck West. Gladbeck ist eine typische Ruhrgebietsstadt: hässlich, heruntergekommen, teils dreckig, einfach unansehnlich. Ärgerlich war: meist findet man ja im Ruhrgebiet was Preisgünstiges zu essen, doch in der Umgebung des Bahnhofes Gladbeck West, gab es außer einem Griechen-Imbiss der a) wenig einladend aussah und vor allem b) gerade Mittagspause hatte – so eine Drecksklitsche und dann Mittagspause machen?! – gar nichts.

Der TV Gladbeck, dessen Artur-Schirrmacher-Sporthalle (schöne Holzbalken innen, aber durchschnittliche Untertribüne mit sieben Reihen auf nur einer Seite und von außen hässlicher Klinkerbau) nur 100m vom Bahnhof entfernt liegt, nutzte das freundlicherweise nicht aus: Brezel 1€, Brühwurst 1,30€, Currywurst 2,50€ sind ganz angemessen und zuvor kostete der Eintritt zur 2. Frauenvolleyballbundesliga durchschnittliche 4€. An Kasse wie auch Essenstand waren die Leute zudem ungewohnt freundlich – auch gerade für NRW – sodass die auch als „Giants“ bezeichneten Gladbecker schon mal einen guten Eindruck hinterließen.

Auch auf dem Feld hinterließen die Gladbeckerinnen erstmal einen guten Eindruck, doch nach zwei überlegen gestalteten Sätzen kamen die Damen von der Deutschen Sporthochschule aus Köln (ob das wirklich alles Studentinnen der DSHS sind, bezweifle ich aber trotzdem) plötzlich zurück. Zwei knappe Siege – im vierten Satz trotz eines Aufstellungsfehlers, der faktisch drei Punkte Verlust bedeutete: so wie der Trainer da diskutierte, schien er das auch nicht einzusehen und die Leistung der Schiedsrichterinnern war ja auch nicht gerade 100% überzeugend, bei den drei oder vier Fehlentscheidungen zuungunsten der Kölnerinnen – und der Tiebreak war erreicht. Auch der Tiebreak war eng umkämpft und spannend. Am Ende setzte sich Köln mit 15:12 und somit 3:2 Sätzen durch. In der Tabelle sind das auch bei der Frauenliga 2 Punkte für den Tiebreak-Sieger und 1 Punkt für den Verlierer: die vollen 3 Punkte bekommt man nämlich nur bei 3:1 und 3:0 Siegen (die Unterlegenen erhalten dann natürlich gar keinen Punkt).

Die Rückfahrt dauerte durch den Tiebreak natürlich länger als gedacht: erstmal bekam ich erst eine Stunde später als erwartet den Zug nach Essen und dann funktionierte das Umsteige nach Oberhausen zum NRW-Espresse nach Brühl nicht, sodass ich noch mal nach Essen Hbf musste und dann via Köln nach Brühl. Und schon zeigte die Uhr zuhause in Wesseling 22 Uhr – zum Vergleich: wäre ich, was ich ohne mein Semesterticket auch gemacht hätte, mit dem Auto gefahren, wäre ich bereits 20 Uhr zurück gewesen...  
Statistik:
- Grounds: 1.264 (heute 2 neue; diese Saison: 110 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.264 (heute 2; diese Saison: 152)
- Tageskilometer: 260 (250km Bahn, 10km Rad)
- Saisonkilometer: 31.140 (23.220 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 3.050 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.350 Fahrrad/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 441

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