Montag, 7. Mai 2012

W301III: Kali Unterbreizbach – Das Salz der Liga

SV Kali Unterbreizbach/ Pferdsdorf 3:1
SG ESV Gerstungen/ SV Vitzeroda
Datum: Sonntag, 6. Mai 2012 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Regionalklasse Thüringen, Staffel 7 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 3-1 nach 94 Min. (45/49) – Halbzeit: 2-0
Tore: 1-0 7. Martin Morgner, 2-0 45. Martin Morgner, 2-1 54. Dennis Linke, 3-1 67. Martin Morgner
Verwarnungen: Rene Dittmann, Eric Fleckeisen (beide Gerstungen)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Unterbreizbach (Kap. 1.000, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 180 (davon 85 zahlende und ca. 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und unterhaltsames Spiel mit verdientem Außenseitersieg)
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Photos with English Commentary:

Nachdem wir Conny ein paar wenig bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Großgestewitz und die Kirchen Köckenitzsch und Schkölen gezeigt, mit ihr die auch uns noch unbekannten Sights in Tautenburg und Lehesten angeguckt und sie in Erfurt abgesetzt hatten, ging es zum eigentlichen Ziel der sonntäglichen Groundhoppingtour. Im Wartburgkreis – einem der schönsten Landkreise ganz Deutschlands – gibt es ohne Ende sehenswerte Orte und auch einige interessante Fußballvereine und -plätze. Heute hatte der SV Kali Unterbreizbach/ Pferdsdorf – ob der Namenszusatz mit Pferdsdorf noch aktuell ist, weiß ich gar nicht, aber diese Spielgemeinschaften heißen auch immer wieder anders – ein Heimspiel in der dritten Amateurspielklasse, die in Thüringen „Regionalklasse“ heißt. Die Spielgemeinschaft von Gerstungen und Vitzeroda war zugast.

Zuerst schauten wir uns aber das Dorf Unterbreizbach, das fast in Hessen liegt und durch Kalibergbau bekannt ist, an. Natürlich ist das Kaliwerk dominierend und eine Abraumhalde überragt die Landschaft, doch es ist keineswegs ein gesichtsloses Industriedorf wie in Nordrhein-Westfalen so oft zu finden ist. Wir sind schließlich im so ziemlich schönsten Bundesland Deutschlands – da sind selbst manche Industrieorte richtig ansehnlich: im Schatten des massiven Werkes steht ein mittelalterliches Dorf mit viel Fachwerk in gutem Zustand und einer hübschen Kirche mit Zwiebelturm, eingepasst in eine von Bächen und dem kleinen Fluss Ulster durchflossene, grüne Berglandschaft.

Direkt am Werk befindet sich der Fußballplatz, den wir nach dem recht preisgünstigen, guten und deftigen Essen im Gasthof aufsuchten. Das Industriepanorama ist irgendwo zwischen erdrückend und eindrucksvoll und macht den Platz zu etwas Besonderem. Ansonsten ist aber auch die Situation mit dem engen Spielfeld zwischen der verrottet wirkenden Sporthalle mit der einen kleinen Tribüne davor und dem modernen Sozialtrakt daneben auf der einen, und dem Graswall mit der kleinen Holztribüne (auf der befindet sich auch der Leitspruch auf einem Banner manifestiert: Kali Unterbreizbach – Das Salz der Liga), einigen Bänken und der Ulster im Rücken auf der anderen Seite, ganz nett.
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Auf dem Platz entwickelte sich vor gar nicht so wenigen Zuschauern, die auch viel auf den Spielverlauf reagierten, ein ansehnliches Spiel. Unterbreizbach steht leider schlecht da und muss zusehen jedes Spiel zu gewinnen um noch vom Abstiegsplatz wegzukommen, während Gerstungen im gesicherten Mittelfeld herumeiert. Der Gastgeber nutzte auch seine Chance den Favoriten zu überrumpeln: nach wenigen Minuten traf der Mittelstürmer von Kali aus der Drehung heraus hoch ins Eck. Nachdem Gerstungen mehr und mehr das Tor von Kali in Gefahr brachte, Unterbreizbach einen fragwürdigen indirekten Freistoß im Strafraum drüber schoss und ebenfalls fragwürdigerweise einen Treffer wegen angeblichen Fouls am Torwart aberkannt bekam, war es erneut der Unterbreizbacher Mittelstürmer Morgner, der einen Treffer markieren konnte: ein toller Konter, ein herrlicher Heber im Lauf über den Torwart – und schon stand es 2:0!

Nach dem Seitenwechsel war das Spiel ausgeglichen und auch Gerstungen bekam einen indirekten Freistoß nach Rückpass. Den donnerten sie aber neben die Bude. Erst ein schöner Schuss im Getümmel hoch ins Eck sorgte für den Anschluss, ehe Morgner seinen Hattrick nach einem Konter perfekt machen konnte. 3:1 war der Endstand in einem in der Schlussphase dann ziemlich von Kali bestimmten Spiel.

Nach Abpfiff guckten wir uns noch das Nachbardorf Pferdsdorf an – auch da gibt es ganz nette Fachwerkbauten – und fuhren nach Vacha und Marksuhl. Vacha hat zwei Burgtürme, ein tolles Fachwerkrathaus und mehrere kleinere historische Bauten zu bieten und Marksuhl ein herrliches Renaissance-Schloss, das als Rathaus fungiert, sowie eine Kirche mit interessantem Schieferturm mit vier Türmchen dran.
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Statistik:
Grounds: 728 (heute 1 neuer; diese Saison: 134 neue)
Sportveranstaltungen: 1.512 (heute 1, diese Saison: 198)
Tageskilometer: 480 (480 Auto)
Saisonkilometer: 54.730 (26.210 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.000 Bahn, Bus, Tram/ 2.380 Fahrrad/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 60
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 301

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