Sonntag, 31. Oktober 2010

W222II: Turnier in Wünsch, Steigra gegen Wallendorf II und CV Mitteldeutschland gegen SCC Berlin

Glühweincup in Wünsch
Samstag 30. Oktober 2010 – Beginn 10.00
Turnier für Freizeitfußballmannschaften
Spiel: 1x15 Minuten auf Kleinfeld
Sieger: wird nachgetragen
Bestes Spiel: Mersepack 2:0 Klobikau
Schwächstes Spiel: Wünsch 0:1 n.N. Rooster
Schönstes Tor: 1:0 von Rooster gegen FSG (s.u.)
Torschnitt: 1,0 pro Partie
Häufigstes Ergebnis: 0-0
Strafen: keine
Sportanlage: Sportplatz Wünsch (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Unterhaltsames Turnier, hab aber schon bessere in dem sportlichen Bereich gesehen, bzw. an besseren teilgenommen)
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Photos and English version:
7-a-side Tournament in Wünsch

Tabellen der Vorrunde:
Gruppe A:
1. 1.FC Mersepack (Merseburg) 3:0 7
2. Rooster (Mücheln) 1:0 5
3. Freizeitkicker Klobikau 1:3 2
4. Freizeit SG 93 Merseburg 1:3 1
Gruppe B:
1. SV Wünsch 1:0 4
2. Müchelner Biertrinker Union 0:0 2
3. TSG Naumburger Kicker 08 0:1 1

Nicht angetreten: Koala Allstars Bad Lauchstädt

Ergebnisse Vorrunde:
FZK Klobikau 0:0 Rooster
Naumburg 0:0 MBU
FSG 93 0:1 Mersepack
Naumburg 0:1 Wünsch
Rooster 0:0 Mersepack
FZK Klobikau 1:1 FSG 93
MBU 0:0 Wünsch
Rooster 1:0 FSG 93
FZK Klobikau 0:2 Mersepack

Ergebnisse Platzierungsspiele:
Halbfinale 1: Wünsch 0:1 (0:0, 9-m: 0:1 nach 2x3) Rooster
Halbfinale 2: Mersepack 2:0 MBU
Platz 7: FSG 93
Platz 5: Klobikau 2:1 Naumburg
Platz 3: wird nachgetragen
Finale: wird nachgetragen
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Wir hatten durch die hervorragende Website der Koala Allstars vom Turnier in Wünsch erfahren und brachen so schon recht früh mit den Rädern auf. Wünsch ist ein Dorf das nach Mücheln eingemeindet wurde und sich in Ober- und Niederwünsch teilt. Beide Ortsteile haben ganz nette Kirchen zu bieten, aber sonst keine architektonischen Auffälligkeiten. Auch der Sportplatz ist nicht auffällig: abgeholzte Pappeln, eine Scheune und ein paar Bäumchen und Büsche vorm weiten Feld flankieren das Grün, das heute nur zur Hälfte genutzt wurde. Soll heißen es wurde Kleinfeld gespielt.

Die kleinen Tore von 5x2m bereiteten den Spielern enorme Probleme: sie trafen einfach nicht. Gut, bis auf Mersepack gab es zwar kaum eine Mannschaft die auch nur einen Spieler mit guter Schusstechnik in ihren Reihen hatte, aber Freizeitfußball lebt vom Spaß und somit vor allem von den Toren die man erzielt. Die ließen leider 33 Minuten auf sich warten: nach zwei torlosen Kicks traf ein Spieler von Mersepack aus einiger Entfernung gegen den Stadtrivalen FSG 93. Das nächste Tor fiel im ersten Spiel der Gastgeber: ein Wünscher tunnelte aus spitzem Winkel den Naumburger Torwart. Das war kein Torwartfehler, sondern einfach geschickt gemacht! Gegen Rooster Mücheln kam auch Mersepack nicht über ein 0:0 hinaus. Klobikau und FSG Merseburg trennten sich dann 1:1 – was eine Torflut! Und der Gastgeber spielte 0:0 gegen die Müchelner Biertrinker. Die tranken übrigens Sternburg... Das 1:0 von den Roostern gegen FSG war der beste Treffer des Turniers: 12m Entfernung, linker Spann – und voll in den Winkel. Schließlich erzielte Mersepack einen souveränen 2:0 Sieg gegen Klobikau.

Gut, dass das ein Turnier mit nicht-regulärer Spielzeit war: sonst wäre die 0:0 Serie gerissen, aber so spielen die Ergebnisse gar keine Rolle für diese Statistik.

In der Platzierungsrunde siegten die Roosters nach einem 0:0 im Neunmeterschießen (3 Schützen pro Team) gegen Wünsch: ein Schuss saß, fünf andere nicht. Mersepack zeigte der Biertrinker Union die Grenzen auf. 2:0 im zweitbesten Spiel des Turniers. Den fünften Platz holte Klobikau mit zwei platzierten Schüssen – zwei weitere Schüsse waren auch klasse: voll gegen die 10 Meter entfernte Scheunenwand, sodass die Bälle über den Zaun zurück auf den Sportplatz prallten – gegen Naumburgs sicheren Neunmeterschuss.

Nach diesem Spiel gingen wir, da wir in Steigra rechtzeitig ankommen wollten.

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SV Fortuna Steigra 6:3 SV Wallendorf 1889 II
Samstag 30. Oktober 2010 – Anstoß 15.00
Liga: 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1 (12. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 6:3 nach 92 (45/47) Min. – Halbzeit: 1:2
Tore: 0:1 8. (10), 1:1 9. (11), 1:2 26. (7), 2:2 48. (11), 3:2 51. (8), 4:2 64. (8), 4:3 68. (10), 5:3 87. (16), 6:3 89. (11)
Verwarnungen: 1x Steigra, 1x Wallendorf
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sportplatz Steigra (Kap. 1.000)
Zuschauer: 25 (davon 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Flottes und gutes Spiel mit einigen schönen Szenen für diese Spielklasse)
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Photos and English version:
Fortuna Steigra defeats SV Wallendorf Reserve

Nach kurzer Besichtigung des frühzeitlichen Kultplatzes Trojaburg (ein Graslabyrinth) und der Dorfkirche ging es zum Fußballplatz, der etwas trostlos zwischen mittelmäßiger und erbärmlicher Ein- und Mehrfamilienhausbebauung, Feldern und Buschwerk liegt. Aber wenigstens gab es ein gutes Spiel darauf zu sehen. Der Steigraer Trainer, mit dem wir etwas ins Gespräch kamen, war zwar ziemlich kritisch nach dem Spiel, aber man muss einfach die Klasse beachten und die Anstrengungen der Mannschaften positiv hervorheben.

Nach 8 Minuten war auch schon der erste Treffer gefallen: ein kurios aufsetzender Heber der Wallendorfer, der unter das Tordach sprang, sodass der Steigraer Torwart nicht mehr drankommen konnte. Nur eine Minute später ein ordentlicher Schuss ins Eck zum Ausgleich. Ein Gästespieler überlief die Abwehr und schob Mitte des ersten Spielabschnitts zum 1:2 ein.

Nach der Pause drehte Steigra mit einem Doppelschlag das Spiel. Nach über einer Stunde Spielzeit legten sie sogar noch drauf. Mit einem Hammer aus Nahdistanz verkürzte der Gast zwar, doch zwei einfach wie auch schön heraus gespielte und verwandelte Treffer schraubten das Resultat auf ein deutliches 6:3. Der Applaus der meisten der wenigen Zuschauer – 25 waren auch für die Klasse nicht viel und selbst in Wünsch war mehr Auftrieb – war ehrlich und berechtigt.

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Chemie Volley Mitteldeutschland (Spergau) 1:3 SC Charlottenburg Berlin
Samstag 30. Oktober 2010 – Beginn 19.30
Liga: 1. Volleyballbundesliga (Profiliga)
Ergebnis: 1:3 nach 109 Min. – Sätze: 29:27, 22:25, 20:25, 22:25
Besondere Vorkommnisse: keine
Sportanlage: Jahrhunderthalle (Kap. 1.300 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 1.000 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Teils hochklassiges und immer spannendes Volleyball)
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Photos and English version:
Volleyball Bundesliga: Mitteldeutschland lost to Berlin

Trikots in hellgrün und grau: hellgrün wie chemikalienverseuchte Flüsse und grau wie die Fassaden einer trostlosen Industriestadt. Und dass soll zum CV Mitteldeutschland, spielend in einem ansehnlichen Dorf bei einer modernen und verhältnismäßig sauberen Industriestadt wie Leuna passen? In den vergangenen Spielzeiten gab es in meinem Blog immer wieder Berichte vom VC Bad Dürrenberg/ Spergau zu lesen. Da man im Volleyball die Inkonstanz liebt und aus diversen Gründen viele Vereine alle paar Jahre den Namen wechseln, gibt es hier keine Berichte vom VC Bad Dürrenberg/ Spergau mehr, sondern nur noch von „Chemie Volley Mitteldeutschland“. Die sind natürlich weiterhin in Spergau ansässig und spielen ihre Bundesligapartien in der Jahrhunderthalle aus. Dabei tragen sie oben zu sehende Trikots, die die komischste Farbkombination, die ich je gesehen habe, zeigen.

Ob das neue Wappen auf die Zugehörigkeit Spergaus zu Leuna anspielen soll – das Chemiker-C in Gold auf grünem Hintergrund ist so derartig deutlich von der BSG Chemie Leuna übernommen, dass Leugnen zwecklos wäre – weiß ich nicht genau. Die billige Montage mit dem Mannschaftsfoto vor dem Haupttor der Leunawerke tut ihr Übrigens. Wenn man sich schon zur Chemieindustrie bekennt frage ich mich aber auch, warum man den saublöden Beinamen „Pirates“ noch behalten muss. Aber wie dem auch sei: besser als wenn man „A!B!C Titans Bergisches Land“ heißt und nur durch Lizenzkauferei zum wiederholten Male am verdienten sportlichen Abstieg vorbeigekommen ist. Leider verloren die Chemiker in der Vorwoche beim „Zuschauermagneten“ Wuppertaler/ Bergisches Land. Doch das erste Spiel der Saison wurde mit 3:2 gegen niemand geringeren als „evivo“ Düren gewonnen.

Heute kam jemand noch Höheres in die Halle: der SCC Berlin. Würden es die Offiziellen beim VC – oder jetzt CV – nicht so gut mit uns meinen, würden wir uns auch keine Volleyballspiele mehr angucken, aber dieses Spiel lohnte sich mal doch. Der Start für den CV war zwar bedenklich schlecht, aber nach teilweise sechs Punkten Rückstand kämpften sie sich zurück, gingen ihrerseits bis zu drei Punkte in Front und zeigten in den schönen Ballwechseln und spektakulären Schmetterbällen, dass sie der Spitzenmannschaft zumindest zeitweilig gewachsen sind. Nach über einer halben Stunde hieß es 29:27 für Mitteldeutschland.

In Satz zwei bemerkte man Nervosität bei den Gästen: wenn die Schiris mal nicht zu ihren Gunsten entschieden, meckerten sie lautstark am Schiedsrichtergespann herum und versuchten es zu beeinflussen. Als ob die Blindgänger an Netz und Linie aus NRW nicht schon einseitig genug zugunsten der Gäste gepfiffen hätten! Zu fragwürdigen Entscheidungen – aus oder nicht aus war hier meist die Frage – kamen noch individuelle Fehler hinzu und eine Steigerung der Gäste, die auch auf spielerischer und nicht nur verbaler Ebene vonstatten ging. Am Ende ein glückliches 22:25 für Berlin.

Satz drei war dann leider sehr von Fehlern der Gastgeber – mitunter katastrophale Angaben – geprägt. So konnte der SCC problemlos mit 20:25 gewinnen. Der Satzball war allerdings ein Schiedsrichtergeschenk: eigentlich hätte es 21:24 heißen müssen, wobei das die Niederlage nur hinausgezögert hätte.
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Der vierte Satz sollte der letzte sein. Die Chemie-Piraten gerieten fast aussichtslos in Rückstand, kämpften sich lobenswert zurück und standen am Ende durch drei Fehlentscheidungen in fünf Ballwechseln mit 22:25 und einer 1:3-Niederlage da. Der lauteste Moment in der Halle, die wie üblich bei besseren Gegnern mit gut 1.000 Leuten, von denen aber auch nur sechs Trommler und gut 30 Krakeeler ohne große Unterbrechungen anfeuerten, war, als ein Block des CV auf dem Rücken eines Berliners landete und von dort ins Aus ging, was der direkt darüber stehende Hauptschiedsrichter als Ausball und Punkt für Berlin gesehen haben wollte: Da gab es ein zünftiges Pfeifkonzert mit Geschrei – selbst unter den VIPs! – gemischt, wie: „Was hat denn der Blinde da gesehen? Ist der bestochen, der Vogel?!“ Aber wenigstens hat niemand nach Tor- äh... Linienkameras oder ähnlichen Technik- und Roboter-Schwachsinn, wie es ein paar hohle Köpfe in Fußball oder Handball fordern, geschrien. Ohne die ab und an gravierenden Mängel bei den Volleyballschiedsrichtern, würde es in dieser Sportart – zumindest in den meisten Ländern, so z.B. auch Deutschland – wohl gar keine Emotionen geben.

Genug zu den Schiedsrichtern. Auch zum SCC, die ihrem Anspruch eine Spitzenmannschaft zu sein nur bedingt gerecht wurden (man muss da souveräner und vor allem disziplinierter und weniger arrogant und provozierend auftreten, als es die Charlottenburger taten), will ich nicht mehr Worte verlieren. Lob gilt vor allem dem Mitteldeutschen Chemie Volley, die mit einer kämpferischen Leistung mit wenigen Durchhängern und einer zum Ende hin höher gewordenen Fehlerquote immer noch ein wirklich gutes Spiel ablieferten. Das hat einen guten Eindruck gemacht, der auf ein respektables Saisonresultat – Mittelfeldplatz – hoffen lässt. Wieso man nach einem guten Spiel dann von beiden Vereinsseiten nur schlechte Presse liest, frage ich mich dann schon. Der SCC schwafelt was von „Arbeitssieg“ in einem angeblich nicht hochklassigen Spiel. CV Mitteldeutschland schreibt schon im ersten Satz pauschal „[h]ochklassig war sie nicht diese Partie“ und schiebt das auf die vielen „Fehle“ – mir scheint da eher eine maßlose Überschätzung der allenfalls zweitklassigen Volleyballbundesliga vorzuliegen. Ganz schwach ist auch, dass der letzte Satz das sehr vernünftige und zurückhaltende Zitat von Trainer Mücke „Schade, dass am Ende eine Fehlentscheidung stand“ entkräftet: es wird auf Fehlentscheidungen zuungunsten von Berlin hingewiesen, die sich aber bei ca. drei gegen ca. 12 Fehlentscheidungen zuungunsten Spergaus bewegten. Da chemie-volley.de keine Fanseite ist, sondern eine offizielle Webpräsens, schreibt man natürlich nicht „wegen dem blinden Schiri hatten wir keine Chance den Tie-break zu erreichen“, aber provozierend die Aussage Mückes als letzten Satz im Bericht zu lassen, zeichnet einen guten Pressewart aus. Einen weniger guten erkennt man an sinnlosen weil von mangelndem Selbstbewusstsein zeugenden Sätzen wie diesem Schlusssatz mit den Fehlentscheidungen gegen Berlin.
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Statistik:
Grounds Nr. 490 und 491 (zwei neue Grounds; diese Saison: 41 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.169 (diese Saison: 56)
Tageskilometer: 90 (Rad)
Saisonkilometer: 11.610 (8.170 Auto/ 1.640 Fahrrad/ 1.000 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 75
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 222

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