Sonntag, 17. Januar 2010

W181I: Der erste Heimsieg der Saison für den VCBDS – davor: ein enttäuschendes Handballspiel in Braunsbedra

SG Saaletal Reichardtswerben/ Prittitz II 24:28 VfB Bad Lauchstädt
Samstag, 16. Januar 2010 - Anwurf 16.00
Bezirksliga Sachsen-Anhalt Süd (6. Handball-Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 24:28 nach 60 Min. – Halbzeit: 15:13
Torschützen: sind mir unbekannt
Zeitstrafen: Saaletal 10 Minuten; VfB 10 Minuten
Platzverweise: Nr. 10 Bad Lauchstädt (21. Minute, 3. Zweiminutenstrafe)
Spielort: Geiseltalhalle St. Barbara Braunsbedra (Kap. 350 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,5/10 (Ziemlich Schwach)

VC Bad Dürrenberg/ Spergau 3:0 Moerser SC
Samstag, 16. Januar 2010 - Beginn 19.30
1. Volleyballbundesliga (Profi- und Halbprofiliga)
Ergebnis: 3:0 nach 89 Min. – Sätze: 28:26, 25:20, 30:28
Besondere Vorkommnisse: keine
Spielort: Jahrhunderthalle Spergau (Kap. 1.200 Sitzplätze)
Zuschauer: 862 (davon ca. 8 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Wirklich Gutklassig)
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Photos and English version: Handball in Braunsbedra and Volleyball in Spergau

Die SG Saaletal ist die Spielgemeinschaft, die sich vorher auf die Vereine SKV Prittitz und Frisch Auf Reichardtswerben aufteilte, mehrerer kleiner Orte unter 3.000 Einwohnern im Saaletal zwischen Weißenfels und Merseburg. Meist wird in Plotha-Plennschütz gespielt, doch auch die wenig sehenswerte Geiseltalhalle St. Barbara (die Schutzheilige der Bergarbeiter: eine Ikone aus Stein hängt an der Mauer links vom Eingang) in Braunsbedra – hinter dem stinklangweiligen Stadion, das vor allem wegen dem alljährlich dort stattfindenden Kreispokalfinalspiel des Saalekreises (früher Merseburg-Querfurt) bekannt ist – wird von diesem Verein mit immerhin vier Männer und mehrerer Frauen- und Jugendmannschaften genutzt. So auch diesmal, wobei nur die II. und die I. Männer in Aktion traten.

Wir traten dann aber auch nur bei den II. Männern in Aktion, da am Abend noch mal Volleyball geguckt werden wollte. Außer uns waren dann immerhin noch so 60 Zuschauer in der Halle, die allerdings eine erschreckende Langeweile ausstrahlten. Man muss ihnen aber auch zugutehalten, dass man bei einem derart schwachen Spiel wie zwischen dem Tabellenletzten (11.) und dem 6. auch nicht so enorme Anfeuerungen loslassen muss. Dass, was auf der Platte ablief, war größtenteils wirklich nicht einer Bezirksligapartie würdig. Die thüringer Kreisklasse in der Vorwoche war technisch und spielerisch klar besser und läuferisch ebenbürtig. Das Spiel in Braunsbedra stand dann allerdings zwischenzeitlich wegen der dünnen Personaldecke der Gäste (waren wohl viele Spieler krank oder anderweitig verhindert) auf der Kippe. Zumindest nach der lächerlichen roten Karte gegen den 10er von Bad Lauchstädt. Aber in der Pause wechselte sich der Trainer ein und ein weiterer Spieler erreichte die Halle. In der ersten Halbzeit war der Tabellenletzte, der von neun Spielen nur eines gewinnen konnte, die bessere Mannschaft. In der zweiten Hälfte jedoch wendete sich das Blatt: die SG Saaletal II brauchte ganze zehn Minuten, ehe sie ihr erstes Tor in Halbzeit zwei erzielten. Ab der 42. führte dann der Gast aus der Goethestadt nur noch. Sie hielten dies bis zum Ende mit der viel schwächeren Personaldecke durch. Respekt dafür und für den 24:28-Sieg.
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Normalerweise nehmen wir die Räder für eine läppische 16km-Distanz wie Merseburg – Braunsbedra, doch die scheiß Gemeinden räumen ja kaum die Straßen. Also waren wir erst mit dem Bus, der seine Kurvenschneiderei unfallfrei hinbekam, unterwegs und stiegen dann, zurück in Merseburg, erst wieder auf das Fahrrad um. Weiter nach Spergau. Auf dem Weg dahin war dann wenigstens ab Leuna geräumt. Andere Orte kriegen ja in der Hinsicht nie den Arsch hoch.

Beim VC BDS gab es ja letzte Woche einen peinlichen Ausfall, da die Halle völlig unsinnig wegen Schnee gesperrt war. Ob das dem verletzungsgeschwächten VC jetzt recht kam oder nicht, ist mir in dem Fall egal. Wettbewerbsverzerrung heiße ich da nicht gut – egal ob zugunsten oder zuungunsten der Sachsen-Anhalter. Jetzt war die Schneelast zwar immer noch nicht geringer, aber auch die blödesten Aktionisten hielten Ruhe, sodass gegen Moers aus der 106.000-Einwohner-Stadt am Rande des hässlichen Ruhrpotts gespielt werden konnte. Moers mit zwei Minuspunkten mehr und zwei Satzpunkten schlechter als der VC BDS. Beide Mannschaften in der Pflicht zu siegen, da die Gäste den letzten und der Gastgeber den drittletzten Platz belegten. Die Zuschauerzahl nicht ganz so hoch wie zu Spitzenspielen, die Stimmung jedoch so solide wie immer. Auch der Hallensprecher gut drauf wie immer, das Büffet wie immer und die VIP-Tribüne mir Getränken überschüttet und verklebt wie immer. Manche lernen es halt einfach nicht – oder erst dann, wenn mal das Glas aus der Hand über die Brüstung und einem darunter stehenden Balljungen auf den Kopf fällt.

Was nicht wie immer bzw. nicht wie immer in der letzten Zeit war, war das Spiel. Nur zu Anfang mit Fehlern durchsetzt und zuungunsten des Gastgebers verlaufend, nahm es schnell an Qualität zu und wendete sich zugunsten des VCBDS. Die Moerser führten allerdings bis zu ihrem ersten Satzball konstant, doch die Schlussphase des ersten Spielabschnitts gehörte dem VC.
Den zweiten Satz dominierten sie dann klar, wenn auch Moers nie ganz chancenlos war.
Der dritte Satz sollte der letzte sein, wenn es auch lange Zeit mal wieder nicht danach aussah, als ob die sogenannten Piraten zum Erfolg kommen würden. Diesmal lagen sie sogar in der Verlängerung hinten und schafften aber 30 zu 28 Punkte.
Der Sieg war – wenn auch drei höchst zweifelhafte Entscheidungen gegen die Gäste entschieden worden – verdient. Die schönsten Ballwechsel holten zwar stets die Moerser, aber schon allein dafür, dass sie jede Szene anzweifelten, als ob sie hemmungslos verschoben werden würden, haben sie das Pech, zwei Sätze in der Verlängerung verloren zu haben, verdient.

Die Gäste waren sichtlich niedergeschlagen, wobei deren Fans schon im ersten Satz aufgegeben zuhaben schienen. Bei Moers dürften also so langsam die Lichter ausgehen und für Liga 2 geplant werden.
Die Pressekonferenz der „Pirates“ nach dem Spiel war also erfreulich locker und lustig gestaltet. Die Volleyballer hatten ja auch genug Grund zum Feiern gehabt. Der erste Heimsieg in dieser Saison und das erste gute Spiel, das ich seit Monaten von ihnen gesehen habe!
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Statistik:
Ground Nr. 386 (ein neuer Ground; diese Saison: 55 neue)
Sportveranstaltung Nr. 944 (diese Saison: 86)
Tageskilometer: 50 (30 Bus, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 15.960 (12.120 Auto/ 2.000 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.840 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 181

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